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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 14.1893 (Nr. 131-143)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20272#0070
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L. iNeggendorfers Humoristische Blätter.


Als fröhlichcr Trinker nnd Licber
Dnrchbrcnis' ich dics lachendc 5ein;

Die Faust am gigantischen Lsieber,

Sc> stiirm' ich znm Thore herein.

T>a lstlft kein verweigern nnd Dräuen,
D»> Nn ist dcr Aeller berannt,

Und der tNaid, der versagendcn, scheucn,
Das schwellende Mieder umspannt!

Mohl zeigt mir die Mutter, die sxröde,
Lin trotziges, strenges Gesicht —

Doch die Üiaid, die noch eben so blöde,
ksebt sehnend das Auge zum Licht.
wohl warnt mich der zögernde Vater:

G Fremdling, der Tropfen ist schwcrl
Dir blnht ein gespenstischer Aatcrl —
Ich lache, und rufe: Nnr herl

Und ch' noch die Woche entschwnnden,

Da hab' ich, dcr Uiutter zu leid,

Den Schlüssel zum kserzen gofunden,

Zum bscrzen der wonnigcn Nkaid . . .

Der vater, der sorgengeqnälte,
vermutet, ich liebe reell . . .

Ich denke im Stillen: Das sehlte!

Ihr Narren, ihr reitet zu schnell!

Leb' wohl, Dn verküßte Snsanne,

Und nimm die Geschichte nnr leicht!

Ietzt sci mir noch einmal die Aanne
NUt perlendem Golde gereichtl
Als sröhlicher Trinker und Lieber
Betrat ich dies gastliche ksaus;

Die Fanst am gigantischen ksiebcr,

So stiirm' ich^znm Thore hinausl

Eriist Eckstcin.

Sonntagsreiter: „Bitte, etwas Lisenchloridwollc, Aarbol-
ivatte und Gutta jderchal"

Apotheker: „Uleinen Sonntagsritt vor?" —

(KedcmkenspMer.

lver scin kerz nicht zertreten sehen will, darf cs nicmanden
zn Fiißen legen. N. M.

wenn zwei „gute Froundinnen" sich
Tresfcn nach langen Iahren,

Tragen zur Schau sie sicherlich
Ntädchenhaftcs Gebahrcn:

Denn keine gönnt der Andern die Freud,

Daß an ihr gcnagt hätt' — dcr Zahn der Zeit l

Die alten Inngfrauen, die anf dcr Lrde sitzen bleiben,
trösten sich mit der lsoffnung „die Lhen worden im lqimmel
geschlossen."

Ulenn dein Aopf cinen Fehler gemacht hat, kommst Dn
sosort darauf; wenn es dein lserz gethan hat, dann erst
nach Iahren. T. M. — I.

Und wiedcr no thuat's schaffa,
lvas no verschaffa ka'.

Im lsans, im lsof, im Gärtlc,
llnd ällcs stoht em a'I

llnd so isch äll Tag anderst
Und liab, so oft 'es sieh
Und so ka' — n ^ i' au saga:
„Iderändring macht sAäsiel"

(Lrklärlich.

„Ictzt sährt dcr sogar lsochrad."
„Ucin lvunder. Der Ntensch hatte
von jehcr so cin hochfahrendcs lvcsen l"

Wurschcnüeöe.

Der boshaste Apotheker.

Uückslchtsvoll.

Richter: „Das Gericht hat
Ihncn scchs lvochcn ljaft
zndikticrt; wollen Siedas
Ürteil anorkonnen?"

Angcklagtcr: „Nn ja,
wir sind so knrz vor den
Gerichtsscrien, da will
ichIhncn nichtnochlange
Schercreien machenl"

Aequein.

FraII: „lvohin gchst Dn?"
lltann: „Ich wollte doch
einen Geldschrank
kaufen l"

Frau: „Abcr wozn; lasscn
wir nns doch cinige znr
Ansicht schickcn!"
 
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