L. Meggendorfers t)n>noristische Blätter.
9l
Das Kurrogai.
er, sio einmal in llsgrsnti zu ertappcn nnd sagt eines
schönen Tages zu ihnen, indem er sich anschickt, aus-
zugehen:
„So, ich gohe jetzt und ich lntte mir aus, daß ihr
nicht wieder bei jedem Säbelklaxpern znm Fenster
hinausseht!"
Da hatte er aber in ein schönes Mesxcnnest ge-
stochen l Lin Sturni der Entrüstung erhob sich bei den
fnnf Töchtcrn: „Sie wüßten sehr wohl, was sie zu
thun hätten und was sie ihrer Mädchcnehre schuldig
wären und sie verbäten sich solche Reden aus das
Gründlichste und wenn er zehnmal ihr Vater wäre —
so etwas ließen sie sich von Niemanden sagen u. s. w.
u. s. w. Dor sdrofessor war schließlich froh, als cr
mit heiler ksaut aus dem Zimmer war.
„Und ich uberführe Euch doch," räsonnierte er
draußen vor sich hin, „ich überführe Luch doch . . .
Aber wie, das ist die Frage," fnhr er fort, indem er
seinen treucn Begleitor, den alten Regenschirm, nach-
denklich mit dem Griffe an die Lipxen drückte, „wie
nur, wie?"
Sinnend uud grübelnd war er bis in die Vor-
stadt gekommen und noch immer hatte er die List nicht
entdeckt, die er seinen Töchtern entgegensetzen wollte und
ärgcrlich stamxfte cr mit dem Regenschirm den Boden
und noch ärgerlicher stampste er ihn zum Zweitenmal und
dann sogar noch zum Drittenmal, wobci er ein unge-
heuer aufmerksames Gesicht machte und ein listiges
Lächeln über dasselbe hinlief. Sehr zufrieden, wic es
schien, mit seinen Betrachtungen kehrte er eilig in die .
Stadt zurück, als er aber an die Lcke seiner Straße !
gekommen war, sah er erst vorsichtig um dieselbe und
dann, als er keine seiner Töchter am Fenster erblickte,
schritt er das Trottoir hinab, indem er dabei seinen '
alten Regenschirm hinter sich herschleifen ließ und dazu
hie und da ein behagliches „he, he, he" vor sich
hinlachte, weil besagtes altes Möbel ein Gerassel machte wie
ein halbes Dutzend Dragonersäbel.
Nnd je näher er seiner Behausung kam, um so mehr
schmunzelte er — er hatte sich auch nicht im geringsten ver-
rechnot, denn er war noch gute fünfzohn Schritte von seiner
kvohnung entfernt, da fuhren auch schon die fünf Aöxfe seiner
Töchter zum Fenster heraus, um don vermeintlichcn Säbelrasslcr
nicht zu übersehen. Triumphierond aber schwang ihnen von
unten der klcine sdrofessor scinon Regenschirm entgegen und
schrie:
Thöka (cin x-iar mit pnxrikii bestreute Aixfel nebe» sich): „Lbulu,
hob' ich kain Geld auf Paprika h e n d l, iß ich gonz ainfach
paxrika h är n d l l"
Siunsprüche.
Dio schrcckliclfste (lstual für seine üiitmenschen ist die Selbst-
täuschung von Iemand, der sich cinbildet, mnsikalisch zu soin.
___ K. W.
Tief und ernst dankt der Mann, das Meib meist nur
lieblich und milde. _ zx, W.
„vnles sst ässipers ill loeo! — Gb Ihr angenblicklich
machen wollt, daß Ihr hineinkommt?I"
KaseruenhofblÜie.
Sergeant: „Sie, Rekrut Dämelmann, werden ein verhältiiis
mit einer Aöchin anzuknüpfen suchen, bei deren kserr-
schast es hänfig Fische gibt — Sie leidcn cntschieden an
Phosphormangol des Gehirns."
(Kerechtferligte Steigernug.
tsausherr: „Ich muß Sie leider steigcrn und für die Fc>lge (vo
Mark mchr Mietzius verlangen."
Mieter: „Abor ich bitte Sie, für meino lvohnung übcr drei
Trcpxen bezahlo ich doch wahrhaftig genng."
ksansherr: „Bedcnken Sie doch gofälligst, daß dieso kvohnung
durch Ihre beiden bsnnde zur Bell-Ltage gemacht wurdc
uud die Bell-Ltage wird in jedem lhause am höchsten bezahlt."
Aöiinen sich zwei Frauen leiden —
lvas sehr selten noch geschah,
So ist sicher von den beiden
Line nur zum — leiden da. Fr. D.
Rach unserer modernen?lnschauung müßte der Schleier des
Bildes zu Sais aus Aeitungsblättern bestaiiden habon.
. B. Halm.
lvahre, innere Bildung adelt iinmcr, mag man auch nur
Meier oder Schulze heißen. K. W.
Tin Gedicht entsteht, ivenn Reim und Gedanke sich um-
arnien, wie zwei Liebende. Mmm.
Auch anf gcisligem Gebiet gibt es Gymnastiker, die durch
Tleganz und Geschicklichkeit übor ihren Manael an Araft zu
täuschen wissen. __ ' Halm'
lvas ist Recht, was Unrecht? lver so fragt, dem ist mit
koiner Desinition zu hclfen. Halm.
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Das Kurrogai.
er, sio einmal in llsgrsnti zu ertappcn nnd sagt eines
schönen Tages zu ihnen, indem er sich anschickt, aus-
zugehen:
„So, ich gohe jetzt und ich lntte mir aus, daß ihr
nicht wieder bei jedem Säbelklaxpern znm Fenster
hinausseht!"
Da hatte er aber in ein schönes Mesxcnnest ge-
stochen l Lin Sturni der Entrüstung erhob sich bei den
fnnf Töchtcrn: „Sie wüßten sehr wohl, was sie zu
thun hätten und was sie ihrer Mädchcnehre schuldig
wären und sie verbäten sich solche Reden aus das
Gründlichste und wenn er zehnmal ihr Vater wäre —
so etwas ließen sie sich von Niemanden sagen u. s. w.
u. s. w. Dor sdrofessor war schließlich froh, als cr
mit heiler ksaut aus dem Zimmer war.
„Und ich uberführe Euch doch," räsonnierte er
draußen vor sich hin, „ich überführe Luch doch . . .
Aber wie, das ist die Frage," fnhr er fort, indem er
seinen treucn Begleitor, den alten Regenschirm, nach-
denklich mit dem Griffe an die Lipxen drückte, „wie
nur, wie?"
Sinnend uud grübelnd war er bis in die Vor-
stadt gekommen und noch immer hatte er die List nicht
entdeckt, die er seinen Töchtern entgegensetzen wollte und
ärgcrlich stamxfte cr mit dem Regenschirm den Boden
und noch ärgerlicher stampste er ihn zum Zweitenmal und
dann sogar noch zum Drittenmal, wobci er ein unge-
heuer aufmerksames Gesicht machte und ein listiges
Lächeln über dasselbe hinlief. Sehr zufrieden, wic es
schien, mit seinen Betrachtungen kehrte er eilig in die .
Stadt zurück, als er aber an die Lcke seiner Straße !
gekommen war, sah er erst vorsichtig um dieselbe und
dann, als er keine seiner Töchter am Fenster erblickte,
schritt er das Trottoir hinab, indem er dabei seinen '
alten Regenschirm hinter sich herschleifen ließ und dazu
hie und da ein behagliches „he, he, he" vor sich
hinlachte, weil besagtes altes Möbel ein Gerassel machte wie
ein halbes Dutzend Dragonersäbel.
Nnd je näher er seiner Behausung kam, um so mehr
schmunzelte er — er hatte sich auch nicht im geringsten ver-
rechnot, denn er war noch gute fünfzohn Schritte von seiner
kvohnung entfernt, da fuhren auch schon die fünf Aöxfe seiner
Töchter zum Fenster heraus, um don vermeintlichcn Säbelrasslcr
nicht zu übersehen. Triumphierond aber schwang ihnen von
unten der klcine sdrofessor scinon Regenschirm entgegen und
schrie:
Thöka (cin x-iar mit pnxrikii bestreute Aixfel nebe» sich): „Lbulu,
hob' ich kain Geld auf Paprika h e n d l, iß ich gonz ainfach
paxrika h är n d l l"
Siunsprüche.
Dio schrcckliclfste (lstual für seine üiitmenschen ist die Selbst-
täuschung von Iemand, der sich cinbildet, mnsikalisch zu soin.
___ K. W.
Tief und ernst dankt der Mann, das Meib meist nur
lieblich und milde. _ zx, W.
„vnles sst ässipers ill loeo! — Gb Ihr angenblicklich
machen wollt, daß Ihr hineinkommt?I"
KaseruenhofblÜie.
Sergeant: „Sie, Rekrut Dämelmann, werden ein verhältiiis
mit einer Aöchin anzuknüpfen suchen, bei deren kserr-
schast es hänfig Fische gibt — Sie leidcn cntschieden an
Phosphormangol des Gehirns."
(Kerechtferligte Steigernug.
tsausherr: „Ich muß Sie leider steigcrn und für die Fc>lge (vo
Mark mchr Mietzius verlangen."
Mieter: „Abor ich bitte Sie, für meino lvohnung übcr drei
Trcpxen bezahlo ich doch wahrhaftig genng."
ksansherr: „Bedcnken Sie doch gofälligst, daß dieso kvohnung
durch Ihre beiden bsnnde zur Bell-Ltage gemacht wurdc
uud die Bell-Ltage wird in jedem lhause am höchsten bezahlt."
Aöiinen sich zwei Frauen leiden —
lvas sehr selten noch geschah,
So ist sicher von den beiden
Line nur zum — leiden da. Fr. D.
Rach unserer modernen?lnschauung müßte der Schleier des
Bildes zu Sais aus Aeitungsblättern bestaiiden habon.
. B. Halm.
lvahre, innere Bildung adelt iinmcr, mag man auch nur
Meier oder Schulze heißen. K. W.
Tin Gedicht entsteht, ivenn Reim und Gedanke sich um-
arnien, wie zwei Liebende. Mmm.
Auch anf gcisligem Gebiet gibt es Gymnastiker, die durch
Tleganz und Geschicklichkeit übor ihren Manael an Araft zu
täuschen wissen. __ ' Halm'
lvas ist Recht, was Unrecht? lver so fragt, dem ist mit
koiner Desinition zu hclfen. Halm.