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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 15.1893 (Nr. 144-154)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20273#0041
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L. Meggendorfers L)uinoristische Blätter.


IV.

Bfui Ahmingl

Ls war in der Dhat änne xeinliche Mahnungl
Dem deitschen Lrredder

Dem schrieb Sie verdraulich ä rccniischcr vedder:

„Der Uaiser

Der is Lich vor laudcr Gefluche schon heiser:

Da haniiner den Schadonl
G Varus, mo hast de die schecnen Soldaten?

Ich bidd' Lich,

2lch, niäßigd iin wilden, iin schnaubenden Ridd Lich,

Nn schiirt ein dcn Groll nich,

Un seierd ä Fest Ihr, so jubeld ze doll nicht l"

V.

Ferscht chcrinann

Sxrach dranrig: Dcin packt's ja verflucht das Gedärm an,
Dcm reeinischen Aaiserl
Droinbeten un chärner, ä bisselchen leiserl

Ich dächde,

Mer ließen des chubben nn Reigengeflochdc . . .
kserr Ieses, cherr Ieses,

Der Uaiser der denkd doch am Lnde nischt Bceses?

Brinz Lrich

Dcr sagte: Nu äbenl Mer scin ja schon dreh'rig I
Mer lassen dcs Danzen

Un drinkon off's U)ohl von Angnstus en Ganzcn I

„Andreas, wirst dn inorgcn koiiiiiien?" — „Ich
bin noch iin Iweifel ..." — „Ls giebt 5pan-
fcrkeln, Andreas." -- „Ich koinine bestiinint."

Lloßfcufter eiues Vechtskaubidateu.

wche, weh inir arinein Tropf!

N)as revoltiert in incinein Uopf?

Der Uerl will gar nicht inchr parieren
Und soll doch röinisch Rccht studierenl
Das ist ein Snmmen, cin Getos',

Als gienge eine Schraube los!
che, Licberl Da wird nichts darans,

Dcnn noch bin ich der cherr im chaus.

Ich will dich inir gehorchen lehren,

Inr Arbeit dich zurnckbekehrcn.

Folgst dn nicht gern, so brauch' ich Zwang,
Nach Mitteln such' ich gar nicht lang:

Zehn Tagc kriegst du keinen Tropsen,

Nicht lvein noch Malzkaffee mit lhopsen.

D'ruin soi boi Ioiten brav nnd klug
Und sieh' mir ansmcrksam in's Bnch l —

U)o war ich doch? hier ist's gewosen.

Nun will ich inuntcr weiterleson:

„Das Psandrecht ist das Recht, nnt Sachen
Fiir Ford'rung sich bczahlt zu inachen."
lvch mirl nun komm' ich weiter kaum.

Schon schmeift mein Geist im wciten Ranm.

Da fluch' ich: „Schändliches Gehirn!"

Und schlago wntend an die Stirn. —

D'rauf schlnchzet hohl dcr arine Schädcl
Und seufzt: „G Gott, das blonde Mädcll" —
„Das blonde Mädel?" frag' ich wild,
lvas ist's mit diesem Frauenbild?

Und dio Bezoichnung, die infamcl
Man sagt die blondgelockte Daine? —

Nun, hör' ich's bald? was geht hier vor?" —
lvie ich so frage, sxricht das Ghr:

„chilf Gott l ich weiß nicht, wie es kam,

5oit ich ihr lieb Gesxräch vernahm,

Der 5timme silbcrhellen Ton
Ist all mein lvissensdnrst entfloh'n.

Der Professoren lveisheitslehren
vermag ich nicht mehr anznhörcn;

5tets inusiziert in mich hinein
Lin snß Gezwitscher rein und fein.

Dies ist's, warum ich nichts mehr tange." —
lvie ich noch stanne, sxricht das Ange:

„5eit mir ihr holdes Bild erschicn,

Ist meine Ruhe ganz dahin.

O

5e inachdcn's —

Un nur dc Gcsandten aus jdommern verlachden's . . .

Aeh l Nergelt un dadclt I
Mir wisscn's: de Ricksicht im Läivcn, die adeltl

Ernst Eckstcin.

Fränlein: „Ist es eigentlich wahr, daß 5ie den ganzen (>.ag iibcr nichts schießen,
wenn Ihnen Morgons cin altes lvcib begegnct?"

Förster istöflich): „Aber Fräulein, 5ie wollcn sich doch nicht cntschuldigen, daß
5ie mir gerade diesen Morgen in dcn lvcg gelanfen sind?"

Uekerwundcuer Staudpunki.

„Zmei Iahre haben ivir nns nicht gcschcn, Frau Müller, nnd 5ic traucrn
noch nm Ihrcn Mann?"

„Ia, aber nm den — zweitenl" _

Zwecklos.

Richtcr: „In dcm 5chrank, ans wclchem 5ie die sdretiosen, sowie das darin
liegende Baargeld cntwendeten, befanden sich anch mehrcrc Loose. 5agen
5ie inir nun, m.irum haben 5io sich dicse nicht auch angeeiguet?"

Dieb: „lveil ick jar keen Iliick nich in die Lottcrie habe."
 
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