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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 15.1893 (Nr. 144-154)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20273#0045
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München

Lorneliusstraße ly.

Wien

Gpernring is.

' 149.

Abonnement pro Vuartal 3 Ncark, bci allen Buch- und Uunsthandlungen, Aeitungs-
Lxpeditionen und Postämtern sZt.-Nr.3959.) Linzelne Nummer 25 H. Inserate 60 L,
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sämtliche Annoncen-Lxpeditionen.

(Alle Rechtc für sämtliche Artikel und Illustrationen vorbehalten).

«U«. 2tubenmi>ciäien -- lt/tssl

Derunglückie Änischuidigung.

Znr Nrautjtaai.

IDHar das am Karnevalssamstag ein
^ I / Leben in Aalterherberg. Fast wurde
man zu dem Glauben veranlaßt,
prinz Rarneval mit seinem tollen Lsofstaat
habe sich bis in die rauhe Lifel verirrt, so sang
und klang, jubelte und jauchzte es aus dem
Dorfwirtshause heraus in die Straße. Lin
Blick durchs Fenster jedoch belehrte uns bald
eines Besseren. Am oberen Lnde der reich-
Tafel saß, mit dem imitierten Myr-
geschmückt, eine ländliche Schöne,
und das dito Blümchen in ihres Nebenmannes
Anopsloch machte es uns zur Gewißheit, daß
wir ein Brautxaar vor uns haben.

Die Zahl der Gäste ist keine geringe.
Iung und alt, Pastor, Doktor und Schullehrer,
alle vettern und Basen der beiderseitigen
verwandtschast hatte der Gchsenwirt und Drts-
vorsteher kseimich zur ksochzeit seines Peter mit
seines verstorbenen Amtsvorgängers Lisettchen
geladen und der reichliche Schmaus und die
Musikder vier, sonst nurzur Uirmeß anw es enden,
Mufikanten, waren so recht geeignet, die Fest-
geber und Gäste in bester Stimmung zu orhalten.
So einer bsochzeit wußten sich die ältesten
Aalterherberger wohl kaum zu erinnern.
Natürlich war's sreilich, denn der Vchsenwirt
hatte Nkoneten und war darauf versessen, als
der Flotteste im Dorfe zu gelten.

Aber nicht nur die bsochzeit sollte flott
sein, nein, auch nachher sollten die Leute
sehen, daß es dem Dchsenwirt nicht auf „'ne
ksand voll Thaler" ankam.

ksüdsches Stubenmädchen: „ . - - Aber, mein herr, wie konnten Sie sich
unterstehen, mich zu küssenl"

bserr: „Derzeihen Sie, dachte, es wär' der ksausknecht, dem ich geschelltl"
 
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