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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 4.1891 (Nr. 1-13)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20269#0017
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Äleggendorsers Humoristische Blättcr.


Lr: „Beizender Äeraph!" —

Aie: „No, dös war mir scho zu dumm! I glanb, Zie san scho no mehr an Aff' als i!"

Das Zpiegelbild.

barg er ihn in einem Blumcnkelch, wickelte diesen wie-
derum schützend in das mächtige Blatt einer Wasser-
lilie und legte das iKanze aus
die Kberfläche des See's.

Wie auf Aommando er-
hob sich eine frische Lrise,
welche die schwimmende Lie-
beserklärung unterderUIauer
forttrug, so daß Iu-Aiouan
sich nur leicht bückte, um
dieselbe auszufangen. Aus
Kurcht, gestört zu werden,
zog sie sich mit ihrem Lchatze
in das Innerste ihrer inneren
Kemächer zurück und
schwelgte dort mit unend-
lichem Vergnügen in dem
Licbcsergusse Lchin-Äing's. T>as Tlück, sich von
einem Manne gcliebt zu wissen, ließ das Herz

Iu-Aiouan's noch viel höher schlagen in dcm
Bewußtsein, daß dicser, wie die Ichönheit seiner
Lchrist, die wahl der Worte, die Genauigkeit
des Versmaßes bewiesen, auch ein Nann von
Verdienst und ausgezeichneter Erziehung sei. Vor
aUem frappierte sie der Aame Cchin-Ling (die
Perle). Häusig schon sprach ihr die tlkutter von
dem Traume bezüglich der Perle, so daß sie
über dies Ausammentresfen wohl erstaunen konnte.
Aeinen Augenblick zweiselte sie nun mehr daran,
daß Lchin-Ling der ihr vom Himmel bestimmte
Eatte sei.

Cen Cag darauf wechselte der leicht bewegliche
Mnd seine Richtung und so gelang es Iu-Aiouan,
eine Antwort aus die gestrige Liebeserklärung
an dessen Absender zu besördern. Aus diesem
Billetdoux ersah Tchin-Ling, ungeachtet der darin
vorwaltenden, einem jungen Nädchen natür-
lichen Lchüchternheit, daß sie seine Liebe erwidere.

(Zut heiurgrgrbrn.
 
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