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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 4.1891 (Nr. 1-13)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20269#0042
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Z8

L. Aieggcndorsers Hnmoristische Llätter.

(Hl elklau f.

HDre (Drrstkmrkeudurst.


A ältere Ivittib
Mit sakrisch viel
Geld

lsat a blutjmige?

Bürscherl
Als rUann sich
eing'stellt.

I>er lanft jetzt
mit Madcrln
In hochfeiner
wichs —

Lr hat z'erscht
nix g'habt
llnd sie hat jetzt

nir I zg Herberr

m (A r e i ch ks sa a l.

Präsident: „Rngeklagter, gestehen Zie Ihre Achuld ein?"
Angeklagter: „Äee! Denn sonft hätt' fich ja mein Vcrtcidiger
nmfonft herbemüht!"

Daß Aoäh Brnder Iubal hieß,

Ift zweifellos und ganz gewiß,

Und iteni ift auch allbekannt,

!Daß er die Musika erfand;

Denn „von ihm kommen," fagt die

Mär',

„T>ie Teiger und die stfeifer her!"

Warum jedoch, feit wann und wie
Io durstig find die kiusici?

Das weiß, Ihr dürst es glauben mir,
Don Taufenden nicht Liner fchier!
T'rum häret au, ich thu' Luch kuud
Tcu keilschristmäß'gcn Iachbesund!

Rls Roah feine Arche fchier
Kefüllt mit Ulenfchen und Tetier,

Ta nahm wohlweislich er und fein
Ruch ein Trchefter mit hinein:

„s ist nur," fprach er, „daß hic und da
Es mangelt nicht an Musika!"

Ter Herr begriff den Kottesmann,

Lr lächelte und fprach fodanu:

„Run ja, daß die Menagerie
Roniplett sei, braucht's auch LRnsici,
Rnd nach der Aündflut all' der RRiu,
Ter muß doch auch getrunkeu fein!"

Tie Solge gab dem Herren Recht:
Tieweil des Iubal froh Kefchlecht
2o lange feinen Turft gespart,

Bis daß der A)ein erfunden ward
Rnd es des Wafsers Trank verdroß,
Zo ward sein Turft unmaßen groß.

T'rum als die ^eit nun kam heran,
Taß kelterte der Tottesmann,

Ta han sie wacker mufiziert
Rnd ihre Rehlen baß gefchmiert,

Tich tummelnd treulich im Berein,

Zu holen das Versäumte ein.

stDir mrrklichr Vrssrrung.

Befucher: „Ra, ist der Herr Lieutenant als noch hciser?"
Bnrsche: „Ree! Heut' morgen hat er fchon wieder ganz dcutlich
„Lfel" zu mir fagen können!"

-

stDrr grduldigr (Iast

Taft: „Rellner, feit einer halben Itunde fitzc ich hier uud bekommc
kein Bier! A)as ift deun das?"

Rellner: „Langweilig!"

Vrlrgtrs Vrot.

Bettler (der ein Btück Brot geschenkt bekcnn): „Terste ich 2e
bitten, es mir jefälligst mit noch 'n paar Pfennigen zu belegen?"

Toch ob der R)ein in Ttrömen sloß
Und reicher Tegen fich ergoß,

Ihr Turst, der eingeroftet war
Schon vor der Iündflut sünfzig Iahr,
Lr ist, fo ernft fie's auch gewillt,
Roch heutzutage nicht geftillt.

G. Seusser.

-»-

Sinul'gruch.

chieden suchen, Rampf vermeiden,
Reinen neiden, sich bescheiden,

Richts entbehren, A)enig begehren —
Tind des Elückes erste Lehrcn!
 
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