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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 4.1891 (Nr. 1-13)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20269#0071
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68

Toch bald befiel ein Ameifel da
Sein Herz in rauher tzülle:

„wenn sie nur nichl zum Unmaß reizt
Der guten Kaben HiiUe!

Ta ist Lonfrater Kilian,

Den hungert's wie die Bären,

Und wenn Zeuo in's Trinken kommt,

Nag Ueiuer mehr ihm wehren!"

„Nein, nein — ihr frommen Nrüder, neiuU
Rief er: „8>ott soll's verhüten,

Taß ich zu folchem Zündereiz
Die Hand Euch möchte bieten!"

Vom Eselein thät er da gleich
In heiligem Lifer steigen
Und trieb es unter einen Baum
Abseits mit kühlen ^weigen.

Dort aß und trank er fromm so lang,

Bis nur ein Rest verblieben,

Der sicher keinen Bruder mehr
^ur Vällerei getrieben!

W H.,

L. Meggendorfers^oristische Blätter.

—>-_-____ 69




'W^ersrommeDrater.


/

. I



Lin pfäfflein ritt vom Bettel heim

Uut vollgepfropften Iäcken.

„Ha!" lachte es mit froheni !:Uund,



„Tas foll den Brüdern fchniecken!"






Uk aIer: Herr Uommerzienrat, ich habe einige Lierstücke volleudet,
welche Ihnen für Ihre neue T>allerie sicherlich gcfallcn werden.
Uommerzienrat: Tier stücke, meiu Lieber? Tenken Zie etwa,
ich känne keine ganzen Tiere bezahlen?"


(D'chels brscheidener Malrlspruch.

(Schwäbisch.)

Liaber g'nuag und recht
Rls z'wenig und fchlecht!

N. s.

ß i n n s p e ü ch e.

Die R>elt mag golden, sie mag grau
Vor Teinen beiden Augen steh'n,

T u wirst sie stets im Aolorit
Tes eigenen Befindens seh'n!

Tie meisten Iünden dieser Nelt
Rlerden begangen um Lieb' und Keld!

W H.
 
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