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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 4.1891 (Nr. 1-13)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20269#0097
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)1leggenborfers Huinoristische Alätter.

95

a, ich ivill die Deine werden,
Häuslich teilen Dein Seschick.

All mein Reichtum sei aus Erden
Nur in Teinem Liebesblick.

V o s h a f t.

„Lums Dich, da hast d'es,
jetzt ist der Achmierer auch unter
die Hell-Aialer gegangen!"

„f)m — schon — aber dun-
kel bleibt seines pinsels
Äinn deßwegen doch!"

Viel verlangt.

Prinzipal: „Naier, hat es
soeben nicht angeklopft?"

Lehrliug: „Habe nichts ge-
härt!"

Prinzipal: „8ott der tste-
rechte, viaier, wosu haben
2e dann aber Dhren, wenn
Ae nicht hören damit das
Geräusch von 'nen An-
klopsen oder A i ch tan -

klopfen?!"

(sefchäftsfache.

tzeiratsvermittler: „Ich
habe drei schöne partien sür
Aie in Aussicht, Herr Laron."
Laron: „8>ut, drücken Sie sich
in iZahlen aus!"

Alles will ich mit Dir tragen
Dir getreu in Aot und Tod;

Kroh sein bei der Armut Plagen,

Aur — ich mag kein schwarzes Brot.

Ach, was ist des Reichtums Tchimmer,
Alo die Liebe segnend strahlt!

Aieine hohen, prächt'gen iAimmer -
Ao voll Lchmuck, doch ach so kalt!

Raum ist in der kleinsten Hütte
Kir ein glücklich liebend Paar;

Kliehend folg ich Deinem Achritte —

Anr — wer macht nns dann das Haar?

Soviel Hände täglich regen
Tich daheim, für mich allein.

Ach, ich fühl's: es mnß ein Segen,

Aelbst sür Andre wirken, sein.

Teine Haussrau will ich werden,

Kleißig streben spät und früh,

Aähen, stricken, putzen, waschen,

Aur — das Aochen lernt' ich nie.

D, ich weiß, welch einem schweren
Aampse wir entgegengeh'n —

Aater's ^jorn, der Nutter ^ähren -
Alenn wir nnsre Lieb gesteh'n.

Doch wir wollen nns nicht beugen,
Licbster, glaube: nimmermchr.

Ttark nnd fest will ich mich zeigen,

Aur — ich sürcht' mich doch recht sehr!
 
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