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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 4.1891 (Nr. 1-13)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20269#0100
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98

L. Neggendorfers Hnmoristische Blätter.

F^eimgeleuchtet.

Ostern.

In den Blumen quillt's von Äästen,

Lnospen reihen sich am Ztrauch;

Lelbst das Träschen aus der Wiese
Sühlt den Trieb des Werdens auch.

Dröschlein quaken sroh von Liebe,

Mespen naschen selig Dust,

Und die Zonne scheint aus Alle
Lachend durch die Hriihlingslust.

Vstern rvard's! Habt Ihr's vernommen,

Ihr Verzagten bunt und krans?

Kolden ist der Lenz gekommen!

Vesfnet Thüre ihm und Haus!

Seinem Itrahl, dem warmen vollen,

Aleichen Iehnsucht, Eram und Zchmerz!

Nüßt nur selbst ein wenig wollen —

Tann wird's §stern Euch im Herz!

W. H.

Druckfehler.

Der neue Delegierte gewann durch
sein fettes Auftreten die tserzen der
Bürger.

Ein Itudent rempelt in angetrunkenem sZustande ein paar
ältere Tamen an, entschuldigt sich abcr sofort in der höflichsten kveise. Ichnippisch erwidert die eine:
„Bitte mein Herr, das hat nichts zu sagen, wir sind selbst schuld — einem Betrnnkenen soll man selbst
mit einem Heuwagen ausweichen!" — Ichlagfertig verneigt sich der Itudent und fragt in der liebens-
würdigsten Aleise: „bitte meine Damen — welche ist nun der tzeuwagcn!"

H err: „Mein Sräulcin, Iie sind wirklich sehr schön!"
Hräulein: Wcnn ich Ihnen raten darf, greisen
Aie zu! Io etwas Lchönes trcsfen Sie nicht
so bald wieder an."
 
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