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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 6.1891 (Nr. 27-39)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20906#0023
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L. Neggendorfers Humoristische Blätter.

^olgen drs (Zrires.

Dem geizigen Privatier Huber ist von seinem Arzte
das Reiten verordnet worden.
„Mas," sagter, „dasZünden-
geld ausgeben, die Bewegung
verschaff' ich mir biUiger,"

wartet auf der Landstraße auf einen Bauern-
wagen und setzt sich auf den hinten hinaus
stehenden Deichselbaum.

^uch ein Srund.



„Herr, schenken's mir was!"
„Marum bettelst denn, Rleine, —
hast hunger?"

„Äein, aber der Vater hat Turst!"

„Lo, sagt er, als der Bauer langsam auf
gutem A)ege dahinfährt, „das ist der Lchritt!"

^nderr ^nslrgung.

Apäter geht's über neu geschotterte Ltellen
„da—da — das ist der Tra — a—ab," meint
der tzerr Huber, als es ihn fürchterlich stößt,
und als nun der Bauer wirklich Trab fährt,
daß der Herr Huber nur so fliegt, murmelt er

hinter den fest zusammengedissenen Zähnen
hervor: „ Au — au — ausgezeichnet je —jetzt
geht's Ta Kalopp!" Da liegt aber mitten
im Wege ein gar zu großer Atein, so daß es
den Herrn Huber herunterprellt, daß es ihm
RockundHosezer-
sprengtund er auf
seinen neuen tzut
zu sitzen kommt.

„V wenn nur
gleich..." donnert
er, „jetzt ist doch
nix profitiert!"

„Bin heute in so gehobener Ltimmung.
nur Zekt trinken!"

„Warum thun Zie es denn nicht?"

„Ich sage: „Nöchte nur!""

Nöchte
 
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