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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 6.1891 (Nr. 27-39)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20906#0025
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L. Neggendorfers tzumoristische Blätter.

Die junge ^ausfrsu.

Mann: „Das nennst Tu Liersuppe; ich schmecke
aber nichts von Lierr!"

Srau: „Da hört aber «lles aust sechs Lier habe
ich eine ätunde lang darin gekocht; sie liegen

Lchwirrende chuitarrenklänge
Tänen aus dem blüh'nden Tarten —
„Lndlich!" — murmelt Tonna Ines
Zast verdroß sie schon das Warten.

llnd sie neigt sich vom Balkone
Liebend zu dem Iüngling nieder;

Doch er flüstert: „Lüße Donna
Norgen Abend komm' ich wieder!

Heute kann ich nicht verweilen,

Ich vergaß die seid'ne Leiter,
Taß ich Luch die Hand kann küssen,
Deshalb muß ich gehen-leider

drn alten Meidei^

„Wird auch der mir schon vergeßlich?!"
Seufzt sie draus in bangen Iorgen —

„Ia so sind sie: heut' die Leiter-

Und das Rendezvous schon morgen!"

Th. M.-P.

^öchste Vegeisterung


„Hier, unter den altm Weiden,

Hier war's, wo er ^ schied nahm
Lo murmeln schmerz ich die Lippen,
Als wieder des A)eg> sie kam.

„Tott," seufzt die §rau BanquierRosenstengel,
wie sie zum ersten mal mit ihrem Nann in dem
neuen Wagen fährt, den er selbst lenkt, „wie schön
Tu kutschierst!"

„Larah," flüstert er, „schmeichel mer nicht —
sonst werf' ich urn!"

Toch unverhofft kehrt's wieder
Nit sreundlichem Aonnenblick;

Hörst du den Talopp des Pferdes?
Rasch — er ist wieder zurück!

Ls ist das Tlück vergänglich,
vergänglich wie Welle und A)ind,
Ls kennt nicht Rang noch Atellung
Lies sühlt nun das Trasenkind.
 
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