L. Neggendorfers Humoristische Blätter.
35
Das Dielliebchen.
Lord Cownston,
ein etwas excent-
rischer Herr, war
bei seiner Anwesen-
heit in der Aesidenz
häufig der Tast des
Trasen Lteilburg
und hatte bei einem
Aonperan diejungc
Lomtesse ein Biel-
liebchen verloren.
BevorerseineReise
fortsetzt. verspricht
er, von irgend
einem sernen A)elt-
teile aus seinerBer-
pslichtung nachzu-
kommen und das
Vielliebchen einzu-
lösen.
Heute ist nun
eine mächtige Riste
von dem Lord an-
gekommen, welche
der 8raf in den
Lalon zu bringen
befiehlt und dort
öffnen läßt.
Man ist außer-
ordentlichgespannt,
die Lingeladenen
recken die Hälse vor
Äeugierde. Ter
obere Deckel ist ent-
sernt. Großepause.
Ca erscheint, lang-
sam und seierlich
über dem Aisten-
rande ein hoher,
steifer Gylinder,
dem der charakte-
ristische Aops des
Lords mit deir Go-
teletts folgt, der
also zu sprechen
beginnt:
„Verehrte An-
wesende: Ich
habe alle fünf
Ueltteile bereist
und nichts ge-
snnden, uas uür-
dig uäre, der
Gomtesse gebo-
ten zu uerden,
ich schicken da-
her — mich selbst,
uenn Lie mich
gütigst nehmen
uollen!"
6r hat in Iuirbr drin gedacht!
Hort aus den heißen hellen Zimmern
Crieb es mich in die stille Aacht!
Lin Zternchen seh ich niederslimmern!
„Lr hat in Liebe dein gedacht!"
llnd horch! Cas Posthorn hör' ich klingen! ! C>ie Rosse kommen wiehernd — trabend.
Mein Herzenslied trägt's durch die Aacht! ^ „5üß Herz, du hier aus stiller A)acht?
G! Lr nur kennt's — ihn wird es bringen! ! Was sinnt mein Zchelm am Polterabend?"
„Er hat in Liebe dein gedacht!" I „Lr hat in Liebe dein gedacht!" ^
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Das Dielliebchen.
Lord Cownston,
ein etwas excent-
rischer Herr, war
bei seiner Anwesen-
heit in der Aesidenz
häufig der Tast des
Trasen Lteilburg
und hatte bei einem
Aonperan diejungc
Lomtesse ein Biel-
liebchen verloren.
BevorerseineReise
fortsetzt. verspricht
er, von irgend
einem sernen A)elt-
teile aus seinerBer-
pslichtung nachzu-
kommen und das
Vielliebchen einzu-
lösen.
Heute ist nun
eine mächtige Riste
von dem Lord an-
gekommen, welche
der 8raf in den
Lalon zu bringen
befiehlt und dort
öffnen läßt.
Man ist außer-
ordentlichgespannt,
die Lingeladenen
recken die Hälse vor
Äeugierde. Ter
obere Deckel ist ent-
sernt. Großepause.
Ca erscheint, lang-
sam und seierlich
über dem Aisten-
rande ein hoher,
steifer Gylinder,
dem der charakte-
ristische Aops des
Lords mit deir Go-
teletts folgt, der
also zu sprechen
beginnt:
„Verehrte An-
wesende: Ich
habe alle fünf
Ueltteile bereist
und nichts ge-
snnden, uas uür-
dig uäre, der
Gomtesse gebo-
ten zu uerden,
ich schicken da-
her — mich selbst,
uenn Lie mich
gütigst nehmen
uollen!"
6r hat in Iuirbr drin gedacht!
Hort aus den heißen hellen Zimmern
Crieb es mich in die stille Aacht!
Lin Zternchen seh ich niederslimmern!
„Lr hat in Liebe dein gedacht!"
llnd horch! Cas Posthorn hör' ich klingen! ! C>ie Rosse kommen wiehernd — trabend.
Mein Herzenslied trägt's durch die Aacht! ^ „5üß Herz, du hier aus stiller A)acht?
G! Lr nur kennt's — ihn wird es bringen! ! Was sinnt mein Zchelm am Polterabend?"
„Er hat in Liebe dein gedacht!" I „Lr hat in Liebe dein gedacht!" ^