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L. Ileggendorfers Humoristische Blätter.
Vor der IÜöwrn-^xotheke.
<Zrdankenfplitter.
Im ZVettlaufe des Lebens gewinnen
merkwürdiger weise am meisten die Rriecher.
Nanche Nenfchen gleichen Nesfeln, man
muß sie fcharf anfassen, dann schaden sie
einem nicht.
——
ist toirklich >ö!
(Zedanlienlplitter.
Das 7jährige Lieschen: „Papa,
leiden's denn die Löwen, daß
man ihnen Nedizin eingibt'^"
^ o 1N (A lück.
Pfui, schämt Luch doch des tfarmes!
voll Glück ist ja die tvelt!
Auf ihr gibt's uichts so armes,
Oem 's gauz au Segen fehlt!
V, fiel mir nur ein wenig
von jedem in den Schoß —
Ich lebte wie ein Aönig
In Freuden endelos!
von jedem fchöncn Kinde
vur einen einzigen Auß!
von jeder Ros' im lvinde
Rur eiuen duftigen Gruß!
von jedem Faß der Reben
Rur einen Becher lvein!
von jeder Lust im Leben
Sei nur ein kferzschlag mein!
lvenn ich dann sterben d'riiber
vor Altersschwäche müßt',
Vlieb' ungenossen über
Roch viel und ungeküßt!
W. Herbert.
--
Mir vcrstehen oft das gerade
nicht, was sich von selbst versteht.
(Zrötzenwahn.
„Tu höre, die Creuberg
Narie gcfällt mir uicht recht;
sie schielt gar zu viel nach
den Gffizieren neben uns
herüber!"
„Du thust ihr entschieden
Unrecht! 5ie fchielt d'rüben
auch!"
Hrüber hatte man seinen Idea-
lismus den Hrauen zu verdanken,
jetzt verliert man ihn gar oft durch
die Hrauen.
Dichter (den das entrüstcte jdublikum bei der jdremiere seincs Stückes ausge-
pfiffen und an die Luft gesetzt hat): „Nun weiß ich, daß ich ein Nunstwerk
geschaffen, denn gerade gegen das Runstwerk pflegt sich das Publikum
anfäuglich ablehnend zu verhalten!"
Ornck und verläg von ). F. Schreiber in Lßlingen bei Stuttgart. Redaktion: Nkax Schreiber in Eßlingen.
L. Ileggendorfers Humoristische Blätter.
Vor der IÜöwrn-^xotheke.
<Zrdankenfplitter.
Im ZVettlaufe des Lebens gewinnen
merkwürdiger weise am meisten die Rriecher.
Nanche Nenfchen gleichen Nesfeln, man
muß sie fcharf anfassen, dann schaden sie
einem nicht.
——
ist toirklich >ö!
(Zedanlienlplitter.
Das 7jährige Lieschen: „Papa,
leiden's denn die Löwen, daß
man ihnen Nedizin eingibt'^"
^ o 1N (A lück.
Pfui, schämt Luch doch des tfarmes!
voll Glück ist ja die tvelt!
Auf ihr gibt's uichts so armes,
Oem 's gauz au Segen fehlt!
V, fiel mir nur ein wenig
von jedem in den Schoß —
Ich lebte wie ein Aönig
In Freuden endelos!
von jedem fchöncn Kinde
vur einen einzigen Auß!
von jeder Ros' im lvinde
Rur eiuen duftigen Gruß!
von jedem Faß der Reben
Rur einen Becher lvein!
von jeder Lust im Leben
Sei nur ein kferzschlag mein!
lvenn ich dann sterben d'riiber
vor Altersschwäche müßt',
Vlieb' ungenossen über
Roch viel und ungeküßt!
W. Herbert.
--
Mir vcrstehen oft das gerade
nicht, was sich von selbst versteht.
(Zrötzenwahn.
„Tu höre, die Creuberg
Narie gcfällt mir uicht recht;
sie schielt gar zu viel nach
den Gffizieren neben uns
herüber!"
„Du thust ihr entschieden
Unrecht! 5ie fchielt d'rüben
auch!"
Hrüber hatte man seinen Idea-
lismus den Hrauen zu verdanken,
jetzt verliert man ihn gar oft durch
die Hrauen.
Dichter (den das entrüstcte jdublikum bei der jdremiere seincs Stückes ausge-
pfiffen und an die Luft gesetzt hat): „Nun weiß ich, daß ich ein Nunstwerk
geschaffen, denn gerade gegen das Runstwerk pflegt sich das Publikum
anfäuglich ablehnend zu verhalten!"
Ornck und verläg von ). F. Schreiber in Lßlingen bei Stuttgart. Redaktion: Nkax Schreiber in Eßlingen.