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L. Meggendorfers Humoristische Blatter.
^snglürklich regrodugrrt.
«
Hcrr: „Die Damc dort am ^lügel ist einc
Achriftstellerin, wclche jetzt geradc cincn
intercssanten Roman unter der Scder
hat."
Ungar: „Hab' ich gehört, Hrau Snädi-
gcs, dasz Zie haben Boman am Hlngel
unter den Hcdern."
v^or (Zrrichk.
Richter: „Sie haben mit diesem Herrn Schach gc-
spielt, sind mit Ihm in Streit geraten nnd haben
Ih>n schließlich cinen Schlag in's Gesicht versetzt."
Angeklagter: „Ls ist so, ich läugne es nicht, aber
bedenken Sie, Herr Aichter, er wollte trotz meiner
Linsprache über cin von meincm Läufer bestrichenes
Keld rochieren."
Richter: „Rlären Sie mir das näher aus, ich bin
kein Schachspieler!"
Angeklagter: „A)as, Sie verstehen nicht einmal
Schach und wollen mich richten!"
-
chllisovilrvrsuiuiitvr.
^er Altweibersommer zieht über das Land
2n zarten silbernen Käden;
ükit seinem weichen schmiegendcn Band
Amfäugt und umgaukelt er Ieden.
Aoch einmal grüsien die Strahlen so lind,
Als wär' es im kosenden Maien;
Aoch einmal rauscht durch die Mipfel dcr wiud,
Als käme der Sommer vom Aeuen.
-o-Mr--
(I)odrstudie.
Aoch einmal unter dem Baume am Aain
Sitzt der Treis mit vergnüglichen Sinncn
And lauscht den murmelnden Alässerlein,
Die durch das Gelände dort rinuen.
And das Mütterlein steigt aus dem Airchhof herab
T>ort liegt ihm viel Liebes gebettet!
Toch nun von den Toten führt sie der Stab
Zum Leben, das ihr blicb gerettet!
Hroh winkt er: „Hier setze Tich neben mich
llnter'm rauschenden, flnsternden Baume!"
Mit Aicken und Lächeln erzählcn sie sich
Aon der Iugcnd seligcm Traume.
Treu giugen durch's Leben sie Hand in Hand,
AAe sie nun bei den Händen sich halten.
Ter Altweibersommer zieht übcr das Land
Und zieht durch die Herzeu der Alten!
W. Herbert.
L. Meggendorfers Humoristische Blatter.
^snglürklich regrodugrrt.
«
Hcrr: „Die Damc dort am ^lügel ist einc
Achriftstellerin, wclche jetzt geradc cincn
intercssanten Roman unter der Scder
hat."
Ungar: „Hab' ich gehört, Hrau Snädi-
gcs, dasz Zie haben Boman am Hlngel
unter den Hcdern."
v^or (Zrrichk.
Richter: „Sie haben mit diesem Herrn Schach gc-
spielt, sind mit Ihm in Streit geraten nnd haben
Ih>n schließlich cinen Schlag in's Gesicht versetzt."
Angeklagter: „Ls ist so, ich läugne es nicht, aber
bedenken Sie, Herr Aichter, er wollte trotz meiner
Linsprache über cin von meincm Läufer bestrichenes
Keld rochieren."
Richter: „Rlären Sie mir das näher aus, ich bin
kein Schachspieler!"
Angeklagter: „A)as, Sie verstehen nicht einmal
Schach und wollen mich richten!"
-
chllisovilrvrsuiuiitvr.
^er Altweibersommer zieht über das Land
2n zarten silbernen Käden;
ükit seinem weichen schmiegendcn Band
Amfäugt und umgaukelt er Ieden.
Aoch einmal grüsien die Strahlen so lind,
Als wär' es im kosenden Maien;
Aoch einmal rauscht durch die Mipfel dcr wiud,
Als käme der Sommer vom Aeuen.
-o-Mr--
(I)odrstudie.
Aoch einmal unter dem Baume am Aain
Sitzt der Treis mit vergnüglichen Sinncn
And lauscht den murmelnden Alässerlein,
Die durch das Gelände dort rinuen.
And das Mütterlein steigt aus dem Airchhof herab
T>ort liegt ihm viel Liebes gebettet!
Toch nun von den Toten führt sie der Stab
Zum Leben, das ihr blicb gerettet!
Hroh winkt er: „Hier setze Tich neben mich
llnter'm rauschenden, flnsternden Baume!"
Mit Aicken und Lächeln erzählcn sie sich
Aon der Iugcnd seligcm Traume.
Treu giugen durch's Leben sie Hand in Hand,
AAe sie nun bei den Händen sich halten.
Ter Altweibersommer zieht übcr das Land
Und zieht durch die Herzeu der Alten!
W. Herbert.