Vorrede zur ersten Aussage.
> Französische Sprache durch Regeln zu erler-
nen ist, wie jdem Kenaer b kannt, der kür-
zeste Weg, den man nur einschlagen kann. Ja
sogar, um unsere Muttersprache recht zu kennen, müssen
wir sie in etwas studiren ; wie viel mehr -ine fremde?—
Ich kenne verschiedene Personen, die io bis r 2 Jahre
Französisch gelernet haben,und mit all ihremFleis, sehe
fehlerhaft sprechen, und noch fehlerhafter schreiben. Al-
lein es ist nicht zu verwundern; denn sie wissen nicht
einmal (weil man es ihnen niemals gesagt, und sie die
Grammatik nicht gelesen, und wenn sie sie gelesen,
nicht verstanden haben), was ein was declini-
ren, was ein was conjugiren rc. ist. Die an¬
dern so nöthig zu wissende Regeln sind ihnen gar Ara-
bisch. — Wie viel werden sich finden, die, indem sie
dieses lesen, bei sich selbst sagen: „Ich habe auch Fran-
zösisch gelernet,und weis es auch nicht/'— Das glaube
ich gerne ; allein,im Vertrauen,wie steht's auch umJhe
Französisch? - SprechenSie nicht schlechtTeutsch mit
Französischen Wörtern ? und können Sie, ohneFehler,
einen leichten Französischen Brief schreiben?—LeztereS
gewiß nicht, und wennSie auch schon verschiedeneJah-
re in Frankreich waren.
Da ich nun befand, daß die so sehr nöthigen Regeln,
in allen mir bekannten Grammatiken, zu weitlauftig,
und für diejenigen, die noch keine andereSprachekunsts
mäßig erlernet haben, zu undeutlich, zu schwer und zu
verworren vorgetragen sind,sich auch darüber viele mei-
ner Schüler ( worunter sich einsichtsvolle und kluge
Personen befinden) beklaaten, so entschloß -ch mich, um
ihnen das Lernen und mir das Lehren leichter zu machen,
* A den-
> Französische Sprache durch Regeln zu erler-
nen ist, wie jdem Kenaer b kannt, der kür-
zeste Weg, den man nur einschlagen kann. Ja
sogar, um unsere Muttersprache recht zu kennen, müssen
wir sie in etwas studiren ; wie viel mehr -ine fremde?—
Ich kenne verschiedene Personen, die io bis r 2 Jahre
Französisch gelernet haben,und mit all ihremFleis, sehe
fehlerhaft sprechen, und noch fehlerhafter schreiben. Al-
lein es ist nicht zu verwundern; denn sie wissen nicht
einmal (weil man es ihnen niemals gesagt, und sie die
Grammatik nicht gelesen, und wenn sie sie gelesen,
nicht verstanden haben), was ein was declini-
ren, was ein was conjugiren rc. ist. Die an¬
dern so nöthig zu wissende Regeln sind ihnen gar Ara-
bisch. — Wie viel werden sich finden, die, indem sie
dieses lesen, bei sich selbst sagen: „Ich habe auch Fran-
zösisch gelernet,und weis es auch nicht/'— Das glaube
ich gerne ; allein,im Vertrauen,wie steht's auch umJhe
Französisch? - SprechenSie nicht schlechtTeutsch mit
Französischen Wörtern ? und können Sie, ohneFehler,
einen leichten Französischen Brief schreiben?—LeztereS
gewiß nicht, und wennSie auch schon verschiedeneJah-
re in Frankreich waren.
Da ich nun befand, daß die so sehr nöthigen Regeln,
in allen mir bekannten Grammatiken, zu weitlauftig,
und für diejenigen, die noch keine andereSprachekunsts
mäßig erlernet haben, zu undeutlich, zu schwer und zu
verworren vorgetragen sind,sich auch darüber viele mei-
ner Schüler ( worunter sich einsichtsvolle und kluge
Personen befinden) beklaaten, so entschloß -ch mich, um
ihnen das Lernen und mir das Lehren leichter zu machen,
* A den-