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Gauguin blieb stehen. Vincent merkte es gar nicht, sprach weiter, wie ihm
oft geschah, wenn sie zusammen draußen waren. Er sprach und sprach,
und der andere blieb an einer Ecke hängen und sah sich etwas an.
Plötzlich dröhnte das Lachen hinter ihm. Gut, daß sie draußen waren.
Im Zimmer hätten die Scheiben nicht gehalten. Gauguin brüllte.
Zwei in demselben Bild! Warum nicht dreie oder ein Schock? Der klei-
ne Bernard konnte auch noch mittun. Und vielleicht Lautrec für die Staf-
fage! Oh, die Blague! Unbedingt aber mußte Meissonier dabei sein.
Vincent starrte. Was lachte der Mensch so? Dieses Lachen zerriß alles.
Bäume zitterten, Erde und Luft zitterten. Warum alles zerreißen?
Gauguin aber war wie vom Bändel los, konnte sich nicht helfen. Malerei
auf Aktien, Kommanditgesellschaft! Societe anonyme! Etwas für die Pari-
ser Börse! Ein Coup zu machen! Die ganze Welt kaufte. Goldmine!
Er schnitt Glas. Es dröhnte. Coup ä faire! Mine d’or!—Vincent verstand
nicht. Nur dieses tolle Dröhnen und Schneiden. Es riß immer noch.
Lassen! stotterte er mit einem Gesicht, das wirklich komisch war. Er
mußte sich auf eine Bank setzen. Denn plötzlich stand die Zypresse auf
dem Kopf, und die beiden Pinien hatten nur Hälften. Er legte den Kopf
in die Hände, klammerte sich mit den Augen an den bunten Boden.
Hören Sie, lieber Gauguin! Freund! — Er mußte sich sehr anstrengen.
Aber Gauguin war schon vorweg und hörte ihn nicht mehr. Gleich hin-
ter den Bäumen lief die Straße mit den guten Mädchen. Sie lachten.
Wie Zwitschern klang es. Gauguin ging hinein. Sie waren schon ein paar
Mal bei der Mere Chose gewesen. Vincent hatte sogar da gemalt. Man
nannte ihn Fou-roux in dem Hause. Gauguin hieß aus unersichtlichen
Gründen Montezuma. Vincent ging gern in das Haus. Eine Brünette aus
Avignon war da, die ihn an eine im Haag erinnerte. Er liebte sie.
Fou-roux! Montezuma! rief alles, als sie kamen. Die Mädchen sprangen
heran wie weiße, weiche Tiere, bogen sich um sie, küßten sie, streichelten
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Gauguin blieb stehen. Vincent merkte es gar nicht, sprach weiter, wie ihm
oft geschah, wenn sie zusammen draußen waren. Er sprach und sprach,
und der andere blieb an einer Ecke hängen und sah sich etwas an.
Plötzlich dröhnte das Lachen hinter ihm. Gut, daß sie draußen waren.
Im Zimmer hätten die Scheiben nicht gehalten. Gauguin brüllte.
Zwei in demselben Bild! Warum nicht dreie oder ein Schock? Der klei-
ne Bernard konnte auch noch mittun. Und vielleicht Lautrec für die Staf-
fage! Oh, die Blague! Unbedingt aber mußte Meissonier dabei sein.
Vincent starrte. Was lachte der Mensch so? Dieses Lachen zerriß alles.
Bäume zitterten, Erde und Luft zitterten. Warum alles zerreißen?
Gauguin aber war wie vom Bändel los, konnte sich nicht helfen. Malerei
auf Aktien, Kommanditgesellschaft! Societe anonyme! Etwas für die Pari-
ser Börse! Ein Coup zu machen! Die ganze Welt kaufte. Goldmine!
Er schnitt Glas. Es dröhnte. Coup ä faire! Mine d’or!—Vincent verstand
nicht. Nur dieses tolle Dröhnen und Schneiden. Es riß immer noch.
Lassen! stotterte er mit einem Gesicht, das wirklich komisch war. Er
mußte sich auf eine Bank setzen. Denn plötzlich stand die Zypresse auf
dem Kopf, und die beiden Pinien hatten nur Hälften. Er legte den Kopf
in die Hände, klammerte sich mit den Augen an den bunten Boden.
Hören Sie, lieber Gauguin! Freund! — Er mußte sich sehr anstrengen.
Aber Gauguin war schon vorweg und hörte ihn nicht mehr. Gleich hin-
ter den Bäumen lief die Straße mit den guten Mädchen. Sie lachten.
Wie Zwitschern klang es. Gauguin ging hinein. Sie waren schon ein paar
Mal bei der Mere Chose gewesen. Vincent hatte sogar da gemalt. Man
nannte ihn Fou-roux in dem Hause. Gauguin hieß aus unersichtlichen
Gründen Montezuma. Vincent ging gern in das Haus. Eine Brünette aus
Avignon war da, die ihn an eine im Haag erinnerte. Er liebte sie.
Fou-roux! Montezuma! rief alles, als sie kamen. Die Mädchen sprangen
heran wie weiße, weiche Tiere, bogen sich um sie, küßten sie, streichelten
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