Kommandant litt an Delirinm tremens. Es war
kein Vergnügen, hier Arzt zn spielen. Übrigens täte
ich gnt, meine Kleider zu wechseln.
Ich durfte mit ihm zu meinen Mitgefangenen
gehen. Sie hatten die Nacht auch in einer Kase-
matte verbracht, aber in einer besseren, die ge-
heizt war und Pritschen und hölzernen Fußboden
hatte. Es ging ihnen gut. Rentsch hatte meinen
Fußsack mit den Zigaretten, und der junge
Doktor schickte gleich nach dem Feldscher, um
dem Leibhusar einen neuen Verband um die Backe
zu geben. Ich könne ohne weiteres in Warschau
telegraphieren. Der Gouverneur war ein sehr netter
Mann. Ich erhielt die Adresse des ersten Warschauer
Hotels. Gleich nebenan war der beste Zigaretten-
laden.
Mein Wirt saß dabei und rauchte. Als der Doktor
gegangen war, zeigte er mir eine Photographie
seines Hauses bei Czenstochau auf dem Lande.
Er war Großgrundbesitzer. Seine Güter lagen im
besetzten Gebiet und waren bei der Räumung von
den Russen zerstört worden. Von dem Haus war
nichts mehr da. A la guerre comme ä la guerre.
Es war natürlich eine notwendige militärische Maß-
regel.
Nun, meinte ich, das wenigstens wiirde wohl bei
dem Krieg herauskommen, die Befreiung Polens von
der russischen Knute.
Er lächelte. Ich glaubte, die Vertreibung der Russen
mit aller Bestimmtheit zusagen zu können. Er
meinte, für Polen sei das doch nur ein Wechsel in
der Dynastie. — Offenbar hatte er seine Erfahrungen.
kein Vergnügen, hier Arzt zn spielen. Übrigens täte
ich gnt, meine Kleider zu wechseln.
Ich durfte mit ihm zu meinen Mitgefangenen
gehen. Sie hatten die Nacht auch in einer Kase-
matte verbracht, aber in einer besseren, die ge-
heizt war und Pritschen und hölzernen Fußboden
hatte. Es ging ihnen gut. Rentsch hatte meinen
Fußsack mit den Zigaretten, und der junge
Doktor schickte gleich nach dem Feldscher, um
dem Leibhusar einen neuen Verband um die Backe
zu geben. Ich könne ohne weiteres in Warschau
telegraphieren. Der Gouverneur war ein sehr netter
Mann. Ich erhielt die Adresse des ersten Warschauer
Hotels. Gleich nebenan war der beste Zigaretten-
laden.
Mein Wirt saß dabei und rauchte. Als der Doktor
gegangen war, zeigte er mir eine Photographie
seines Hauses bei Czenstochau auf dem Lande.
Er war Großgrundbesitzer. Seine Güter lagen im
besetzten Gebiet und waren bei der Räumung von
den Russen zerstört worden. Von dem Haus war
nichts mehr da. A la guerre comme ä la guerre.
Es war natürlich eine notwendige militärische Maß-
regel.
Nun, meinte ich, das wenigstens wiirde wohl bei
dem Krieg herauskommen, die Befreiung Polens von
der russischen Knute.
Er lächelte. Ich glaubte, die Vertreibung der Russen
mit aller Bestimmtheit zusagen zu können. Er
meinte, für Polen sei das doch nur ein Wechsel in
der Dynastie. — Offenbar hatte er seine Erfahrungen.