seinen Blumen. Wenn er von diesen Dingen sprach,
hatte er einen ganz bestimmten sachlichen Ausdruck.
Bei dem anderen Thema wurde er flau und verlor
sich. Auch Frankreich hatte er wiederholt bereist.
Ich erzählte, ich sei zwanzig Jahre in Paris ge-
wesen. Er kannte mehrere Professoren an der Sor-
bonne. Ja, Paris sei schön. So so, zwanzig Jahre,
eine hübsche Zeit! — Da sei ich wohl auch ein bischen
sitzen geblieben. Und dabei verwandelten sich die
Falten seines Gesichts in Furchen nach dem Regen,
wenn die Sonne scheint.
Nein, mein Beruf habe mich an Paris gefesselt,
meine Studien.
Er nickte und sprang sofort ab. Er hatte in der
„Botanischen Rundschau“ Abbildungen nach solchen
mit Firnis präparierten Blumen gesehen, sehr über-
zeugend. In Wirklichkeit mußte aber der Firnis
die Epidermis zarter Blätter verändern. Das war
gar nicht anders denkbar. Man konnte ja nicht
einmal einen toten Menschen vollendet präparieren,
was natürlich doch viel einfacher war. Übrigens
hatte man kurz vor dem Kriege in London einen in
Wachs gebildeten Menschen und daneben das lebende
Original ausgestellt. Er hatte es gesehen, unten in
Bond-Street. Ein wirkliches Kunstwerk!
Das kam alles ganz gemächlich und natürlich
aus ihm heraus. Womöglich machte er sich im
Stillen über mich lustig. Er erzählte noch lang
und breit von der Ausstellung, bis ich schließlich
erklärte, auf so eine Ausstellung könne auch nur
ein Engländer verfallen. Er wurde eifrig, es sei
wirklich ein ganz wunderbares Kunstwerk gewesen.
63
hatte er einen ganz bestimmten sachlichen Ausdruck.
Bei dem anderen Thema wurde er flau und verlor
sich. Auch Frankreich hatte er wiederholt bereist.
Ich erzählte, ich sei zwanzig Jahre in Paris ge-
wesen. Er kannte mehrere Professoren an der Sor-
bonne. Ja, Paris sei schön. So so, zwanzig Jahre,
eine hübsche Zeit! — Da sei ich wohl auch ein bischen
sitzen geblieben. Und dabei verwandelten sich die
Falten seines Gesichts in Furchen nach dem Regen,
wenn die Sonne scheint.
Nein, mein Beruf habe mich an Paris gefesselt,
meine Studien.
Er nickte und sprang sofort ab. Er hatte in der
„Botanischen Rundschau“ Abbildungen nach solchen
mit Firnis präparierten Blumen gesehen, sehr über-
zeugend. In Wirklichkeit mußte aber der Firnis
die Epidermis zarter Blätter verändern. Das war
gar nicht anders denkbar. Man konnte ja nicht
einmal einen toten Menschen vollendet präparieren,
was natürlich doch viel einfacher war. Übrigens
hatte man kurz vor dem Kriege in London einen in
Wachs gebildeten Menschen und daneben das lebende
Original ausgestellt. Er hatte es gesehen, unten in
Bond-Street. Ein wirkliches Kunstwerk!
Das kam alles ganz gemächlich und natürlich
aus ihm heraus. Womöglich machte er sich im
Stillen über mich lustig. Er erzählte noch lang
und breit von der Ausstellung, bis ich schließlich
erklärte, auf so eine Ausstellung könne auch nur
ein Engländer verfallen. Er wurde eifrig, es sei
wirklich ein ganz wunderbares Kunstwerk gewesen.
63