Iwan Efimowitsch reißt sich die Beine aus, und ich
brauche nur über die Straße zu gehen, um jemanden
zu treffen, der so etwas wie deutsch spricht. Ich
brauche nur in das nächste Zimmer zu gehen, um
freundliche Menschen zu finden. Ich brauche nur
auf die Feder zu drücken.
Auf dem Hof ist ein Schuppen mit allerlei Ge-
rümpel; zerbrochenes Porzellan, ein alter Kinder-
wagen, das Stück eines gegossenen Kronleuchters und
ein Waschtisch mit Büchern. Iwan Efimowitsch
hat mir diese Bibliothek zur Verfügung gestellt;
französische Bücher kleinen Formats in verschlissenen
Ledereinbänden. Nun lese ich, wenn ich nicht die
russische Grammatik büffele, abwechselnd Voltaires
Weltgeschichte und die Memoiren der Madame
Genlis, und man kann mich totschlagen, wenn ich
weiß, ob ich Voltaires Bericht über die Botokuden
oder die Liebe des jungen Lord Soundso vor mir
habe.
Man kommt nicht über das Loch hinweg. Ich
möchte wissen, ob ich es zu Hause könnte. Die
persönlichen Geschichten sind belanglos. Man bedarf
keiner tiefen Bässe, braucht kein Russe zu sein, um
Persönliches zu vergessen. Man kann auch den
Krieg vergessen oder in ihm eine wohltätige Ein-
richtung finden. Das Loch bleibt, und wenn noch so
viele Bässe dröhnen. Man muß das Trommelfell
gegen Vibrierung schützen und die Netzhaut auf so
eine weiße Straße richten, wenn man ruhig nach-
denken will. Das Loch ist das Besondere dieser großen
Zeit. Nicht nur in meinem Dasein, das wäre ganz
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brauche nur über die Straße zu gehen, um jemanden
zu treffen, der so etwas wie deutsch spricht. Ich
brauche nur in das nächste Zimmer zu gehen, um
freundliche Menschen zu finden. Ich brauche nur
auf die Feder zu drücken.
Auf dem Hof ist ein Schuppen mit allerlei Ge-
rümpel; zerbrochenes Porzellan, ein alter Kinder-
wagen, das Stück eines gegossenen Kronleuchters und
ein Waschtisch mit Büchern. Iwan Efimowitsch
hat mir diese Bibliothek zur Verfügung gestellt;
französische Bücher kleinen Formats in verschlissenen
Ledereinbänden. Nun lese ich, wenn ich nicht die
russische Grammatik büffele, abwechselnd Voltaires
Weltgeschichte und die Memoiren der Madame
Genlis, und man kann mich totschlagen, wenn ich
weiß, ob ich Voltaires Bericht über die Botokuden
oder die Liebe des jungen Lord Soundso vor mir
habe.
Man kommt nicht über das Loch hinweg. Ich
möchte wissen, ob ich es zu Hause könnte. Die
persönlichen Geschichten sind belanglos. Man bedarf
keiner tiefen Bässe, braucht kein Russe zu sein, um
Persönliches zu vergessen. Man kann auch den
Krieg vergessen oder in ihm eine wohltätige Ein-
richtung finden. Das Loch bleibt, und wenn noch so
viele Bässe dröhnen. Man muß das Trommelfell
gegen Vibrierung schützen und die Netzhaut auf so
eine weiße Straße richten, wenn man ruhig nach-
denken will. Das Loch ist das Besondere dieser großen
Zeit. Nicht nur in meinem Dasein, das wäre ganz
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