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Die Konkurrenz wird diesen ausgesuchten Schätzen
der Vergangenheit gegenüber dem modernen Ge-
werbe nicht leicht und der vergleichende, zusammen-
fassende Geist hat Mühe, zu einem entscheidenden
Urteil zu kommen. Aber die Frage kann nicht da
liegen, was besser ist, das Alte oder das Neue, da
wir das Alte unmöglich für unsere neuen ganz an-
ders gearteten Bedürfnisse gebrauchen können. Man
vergesse auch nicht, dass die Zeit an sich schon
eine Gloriole um die Kostbarkeiten webt, die uns
von früheren Epochen der Geschichte überkommen

sind, während das Neue stets den Widerspruch
herausfordert. Ob unsere knappe Zeit jemals so
viel Müsse findet, das Einzelne so sorgfältig zu ge-
stalten, wie es die Alten konnten, bleibt dahingestellt.
Zu hoffen ist, dass wir für uns in unseren Dingen
ein so getreues Zeichen unserer Art finden, wie es
einst die Franzosen in ihren glücklichsten Zeiten
besassen. Und an dem Wert dieser Zeichen wird
die Kritik des Liebhabers nichts ändern, dass sie
ernster, einfacher scheinen, wenn sie nur ebenso
ehrlich sind.

M-G.

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