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Mengs, Anton Raphael; Schilling, Gustav [Editor]
Anton Raphael Mengs' Sämmtliche hinterlassene Schriften (Band 2) — 1844

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https://doi.org/10.11588/diglit.6324#0134
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— 128 —

noch einen Guido, mit sicli nach Deutschland zu nehmen. — Bald
darauf schreibt mir Mengs, dass gewisse unbedeutende Maler und
Künstler ausgestreut haben, das erwähnte Bild sey nicht von Guido,
sondern von Ludovico Garzi, einem mittelmässigen und weit unter
Guido stehenden Maler. „Es kränkt mich," setzte er hinzu, „mich
über solche Beschuldigungen rechtfertigen zu müssen, als ob ich midi
nicht eben so gut auf Gemälde verstände, wie jene Ehrabschneider,
und kein besserer Maler wäre als sie. Indesseu reden Sie mit dem
Markgrafen. Sagen Sie ihm, dass wenn er das Gemälde nicht gern
behielte, Placido Constanza erbötig sey, es zurückzunehmen und das
Geld wieder herauszugeben. — Er und ich wollten uns Anfangs ein
Beglaubigungsschreiben von der ganzen Academie geben lassen:
aber wir fühlten bald, dass wir uns dadurch nur erniedrigen wür-
den, und unterliessen es daher."

Ich gab dem Markgrafen Nachricht davon, und erhielt folgende
Antwort: „Schreiben Sie Herrn Mengs, dass, wenn ich mit dem
fraglichen Gemälde angeführt worden bin, es mir zu grösserer Ehre
gereicht, mich mit Mengs geirrt zu haben, als aus der Hand jener
Schmierer, die seine Reputation anschwärzen wollen, Originale zu
empfangen."
 
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