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Drittes Kapitel.
Strassen- und Brückenbau.

A. Strassenbau.

i. Allgemeines.

Der Weg als Vermittler des Verkehrs erwies sich von jeher als ein
Hauptelement in der Gestaltung des jeweiligen Kulturzustandes, stets war
das Blühen und Gedeihen der Völker, wie deren Verfall auf das Engste mit
dem Entstehen und Vergehen der Wege verknüpft. Die Schaffung eines Weges
zum Zwecke des Waarentransports setzt die Erreichung einer bestimmten
Kulturstufe, auf welcher sich ein Austausch der Waare als ein Bedürfniss
gebieterisch geltend macht, voraus. So lange der Mensch sein eigenes Last-
thier war, genügten zu diesem Zweck schmale Pfade, wie solche in Afrika
noch zahlreich bis zum heutigen Tage zu finden sind. Die Benutzung von
Thieren zum Tragen und Ziehen der Lasten führte nach und nach zu einer
immer weitergehenden Ausbildung des Weges, bis derselbe in der Form des
Schienenweges mit durch Maschinenkraft darauf bewegten Last- und Personen-
zügen seine vollendetste Gestalt erhielt.

Neben den Interessen des Handels blieb bis zum heutigen Tage die
Wahrung und Erreichung einer möglichst raschen Kriegsbereitschaft ein Faktor,
der auf die Wegeverhältnisse und die Beschaffenheit der Verkehrsmittel einen
massgebenden Einfluss ausübte. Militärischen Gründen verdankten in erster
Linie umfangreiche Schöpfungen auf dem Gebiete des Wegebaues in Asien
ihre Herstellung. Namentlich die grossen Heereszüge eines Cyrus und eines
Alexanders des Grossen Hessen zahlreiche Wege entstehen. Cyrus besass
in seinem Heere zur Ausführung dieser Bauten ein eigenes Truppen-Corps;
Alexander benutzte zu diesem Zwecke Thraker, die Baematisten mussten die
Wegeslängen bestimmen. Auch bei den Römern müssen zahlreiche Strassen-
bauten auf den gleichen Grund zurückgeführt werden, wie denn auch heute
 
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