Trotzdem die Römer die Hilfsmittel nicht kannten, die der Ingenieur in
unserer Zeit besitzt und trotzdem ihnen namentlich weder Terrainkarten noch hypso-
metrische Instrumente zur Verfügung standen, so zeigt die Tracirung der Strassen
doch, dass es den römischen Ingenieuren gelungen ist, die Gebirge in günstiger
Weise zu überschreiten und dass sie es verstanden, nach Thunlichkeit die
kürzesten Linien zu ermitteln. Als Beweis dieser Behauptung gilt die bereits ange-
Abb. 66.
Römischer Bohlenweg. Längenschnitt.
führte Thatsache, dass die in unserer Zeit tracirten Strassen sich an vielen Stellen
mit den alten Römerstrassen decken. Die Strassen erhielten, wo es ohne allzu
grosse Umwege möglich war, ein gleichmässiges Gefälle, wobei jedoch zu be-
merken ist, dass die Steigungsverhältnisse die gegenwärtig für Fahrstrassen als
nöthig erachteten Normen zum Theil bedeutend überschreiten. So zeigen die
Strassen in Bosnien und in der Hercegovina die Anwendung von Steigungen
Abb. 07.
Römischer Bohlenweg. Querschnitt.
von 15 und sogar 20°/o. Selbst in Fällen, wo der Strasse eine Art künstlicher
Entwicklung gegeben wurde, beträgt die Steigung nicht selten noch immer 10°/o.
Die Strassen schmiegten sich in diesen Ländern dem Terrain an, ohne
dass grössere Aufdämmungen und Einschnitte zur Ausführung kamen. An den
Stellen, wo sie an steilen Berglehnen entlang geführt sind, besitzen sie Mauern.
Die Anordnung der Fahrbahn und die Konstruktion des Strassenkörpers
ist je nach der Natur des Terrains eine sehr verschiedene. Im Karst ist bei
dem felsigen Untergrund eine künstliche Befestigung des Fahrdammes nicht
erforderlich gewesen, hier war nur die Ausgleichung des zerklüfteten Bodens
nöthig. Während man kleinere Unebenheiten durch eine Lage mehr oder
weniger groben Steingerölles ausglich, wurden hervorragende Gesteinsparthien
unserer Zeit besitzt und trotzdem ihnen namentlich weder Terrainkarten noch hypso-
metrische Instrumente zur Verfügung standen, so zeigt die Tracirung der Strassen
doch, dass es den römischen Ingenieuren gelungen ist, die Gebirge in günstiger
Weise zu überschreiten und dass sie es verstanden, nach Thunlichkeit die
kürzesten Linien zu ermitteln. Als Beweis dieser Behauptung gilt die bereits ange-
Abb. 66.
Römischer Bohlenweg. Längenschnitt.
führte Thatsache, dass die in unserer Zeit tracirten Strassen sich an vielen Stellen
mit den alten Römerstrassen decken. Die Strassen erhielten, wo es ohne allzu
grosse Umwege möglich war, ein gleichmässiges Gefälle, wobei jedoch zu be-
merken ist, dass die Steigungsverhältnisse die gegenwärtig für Fahrstrassen als
nöthig erachteten Normen zum Theil bedeutend überschreiten. So zeigen die
Strassen in Bosnien und in der Hercegovina die Anwendung von Steigungen
Abb. 07.
Römischer Bohlenweg. Querschnitt.
von 15 und sogar 20°/o. Selbst in Fällen, wo der Strasse eine Art künstlicher
Entwicklung gegeben wurde, beträgt die Steigung nicht selten noch immer 10°/o.
Die Strassen schmiegten sich in diesen Ländern dem Terrain an, ohne
dass grössere Aufdämmungen und Einschnitte zur Ausführung kamen. An den
Stellen, wo sie an steilen Berglehnen entlang geführt sind, besitzen sie Mauern.
Die Anordnung der Fahrbahn und die Konstruktion des Strassenkörpers
ist je nach der Natur des Terrains eine sehr verschiedene. Im Karst ist bei
dem felsigen Untergrund eine künstliche Befestigung des Fahrdammes nicht
erforderlich gewesen, hier war nur die Ausgleichung des zerklüfteten Bodens
nöthig. Während man kleinere Unebenheiten durch eine Lage mehr oder
weniger groben Steingerölles ausglich, wurden hervorragende Gesteinsparthien