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Merian, Maria Sibylla
Der Raupen wunderbare Verwandelung, und sonderbare Blumen-nahrung: worinnen, durch eine gantz-neue Erfindung, Der Raupen, Würmer, Sommer-vögelein, Motten, Fliegen, und anderer dergleichen Thierlein, Ursprung, Speisen, und Veränderungen, samt ihrer Zeit, Ort und Eigenschaften (Band 1) — Nürnberg, Frankfurt, Leipzig, 1679 [VD17 23:292909S]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.2553#0139
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fie nur des Nachts / um ihre Speise zu suchen / hervor-
gekommen. Zu Ende des Augusts hatte dergleichen ob-
gesagte Art sich zum Dattelkern verändert / welcher
hell - lieblich - braun anzuschauen war; dessen Form
neben jetzt gemeldter Raupen auf der Erden ligt. Die-
ser Dattelkern ist gantz unbeweglich geblieben / bis in
dem September/da erst diese mittenm fliegende Mot-
te heraus gekrochen / derer Kopf samt den zwey
vordersten Flügeln braun/ der Leib aber und die
zwey hintersten Flügel hell- veil - blau auösahen.
Diese Motten - vögelrin wird man um die Mittagszeit
nicht wol fliegen sehen / sondern vielmehr gegen dem
Abend zu / oder bey Nacht; da sie sich dann sehen lassen /
und ihr flattercndes Wräusch / gleich den Fledermäu-
sen / genugsam zu erkennen geben: Weßwegen man sie/
an etlichen Orten / auch also nennet. Da hingegen die
andern Vögelein/so desTags fliegen/und keine solche di.
cke Köpfe haden/wol Sommer-vögel heissen mögenssm-
temal sie/wie die rechten Vögel/gerne bey Tag umher
fliegen / und zu Nachts lieber bey ihren gewöhnlichen
Oertern verbleiben; welches dargegen/ wie
gesagt/ diese Motten nicht zu thun
pflegen.
 
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