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Metzger, Wolfgang
Die humanistischen, Triviums- und Reformationshandschriften der Codices Palatini Latini in der Vatikanischen Bibliothek (Cod. Pal. Lat. 1461 - 1914) — Wiesbaden, 2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.3299#0170
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PAL. LAT. 1760
PAL. LAX 1760

Guarinus Veronensis • Bartholomaeus Sulmonensis

Pergament • II + 82 + I Bl. • 25,4 x 16,9 cm • Italien • 15. Jh.

Lagen: 10 IV80 + I82, Reklamanten. Foliierung des 17.Jhs.: 1-82 (I—II unbezeichnet). Schrift-
raum: 15,8 x 8,7 cm, lr-16v 26, ab 17r 25 Zeilen. Sorgfältig geschriebene Humanistica cursiva.
Eine Hand, ab 83v am Rand Namen zitierter Autoren, selten Korrekturen, von der Hand des
Schreibers. Die drei Schriften des Guarinus wurden fortlaufend geschrieben, ohne Markierung
der Textgrenzen. Kapitelüberschriften, Beginn neuer Abschnitte, Textbeginn (lr, 33r; Abb. 11)
und Explizitformeln (32r, 82r) in Capitalis der Zeit. Rubriken, Randbetreffe und einfache Ver-
salien in blassem Rot. Ab 33' erste Textzeile häufig abwechselnd in roten und schwarzen
Majuskeln. lv—25v Capitalis-Versalien in Blau und Gold (alternierend). Zahlreiche 2-4zeilige
Capitalis-Initialen in Gold in rechteckigem Farbfeld (dunkelrot und grün mit weißer Filigran-
ornamentik). lr und 33r Weißrankeninitialen mit Teilbordüren (Innenrand) eingefaßt mit
schmalen Goldleisten, darin jeweils ein Vogel (Grünpapagei mit orangerotem Halsring;
Abb. 11), 1r zudem bewimperte Goldpollen. Unten jeweils von zwei Putten gehaltene Wappen
in Form von Roßstirnen auf dunkelrotem Feld mit schmalem Goldrahmen in einem ebenfalls
goldgerahmten Lorbeerkranz (gevierter Schild: an erster und vierter Stelle in Gold vier rote
Pfähle, an zweiter und dritter Stelle in Silber ein schwarzes Kreuz von Jerusalem; Abb. 11). Die
Übereinstimmungen in Form und Ausführung der Ausstattung weisen auf eine Entstehung in
der selben Werkstatt wie Pal. lat. 1759 sowie Pal. lat. 1740 (?). Einband: Rom, um 1780 (Schun-
ke 2, S. 892). Am Vorderschnitt Scheuerspuren von ehemals zwei Bandschließen. Buchblock
stark gelockert, Bindung in Auflösung (die letzten beiden Lagen in losen Doppelblättern),
Deckel abgelöst.

Herkunft: Die Ausstattung deutet auf eine Werkstätte im toskanischen Raum. Die Hs. wurde
von dem kaiserlichen Kammergerichtsassessor Werner Koch (t 1570) dem späteren Kf. Ott-
heinrich von der Pfalz geschenkt: 82v Diss buchten ist unns Hertzog Otthainrichen Pfaltzgra-
fen, et cetera, von Doctor Wernhern Koch, kayserlichem Camergerichts Assessoren geschengkt
worden. Am 20. Tag Martii, Anno XVC L [20. März 1550] (gleichlautender Eintrag in Pal.
graec. 196, vgl. Schottenloher, S. 14). Zu Werner Koch: Jöcher 2, Sp. 2130; Jöcher/Ade-
lung 3, Sp. 609; Johann Heinrich Stepf, Gallerie aller juridischen Autoren von der ältesten bis
auf die jetzige Zeit, Bd. 4, Leipzig 1825, S.512; Kat. Hamburg, SuUB, 10.1 (zu Cod.jur. 2265,
S. 474). Im Inventar der Schloßbibliothek von 1556/59 nachweisbar (Pal. lat. 1933, 26r unter
Wirtes dicendi, G, in foliis: Guarini Veronensis viri clarissimi artis grammaticae opusculum auf
Ferment geschrieben). Ebenso im Inventar von 1581 (Pal. lat. 1939, 3V: Guarini Veronensis artis
grammaticae opusculum, schon geschrieben, Perment, in quarto, Bretter, schwartz Leder, ver-
gult). II' Allacci-Nr.: C. 1/28 (vgl. Pal. lat. 1949, 22r: 28 Guarini Veronensis grammatica [in]
quarto. Cap[sz] 1). Alte Signaturen der Vaticana: Ir 1322, IV 1218 (jeweils gestrichen).

Lit.: Kristeller, Iter 2, S. 395 (erwähnt als Inhalt nur Guarinus, Ars grammaticae).

lr-25v GUARINUS VERONENSIS, REGULAE GRAMMATICALES. >Guarini
Veronensis viri clarissimi artis grammaticae opusculum incipit foeliciter<. Partes gram-
maticae sunt quatuor videlicet littera syllaba dictio et oratio... - ... ut me velpropter
me latet über Ioanni vel Ioannem. 25" zum Teil Erläuterungen in italienischer Spra-
che, z.B. (25r): Utrobique in ciascuno delli dui lochi: neutrobi in nessuno luogo delli

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