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Hans Meuss, Münzenhandlung <Hamburg> [Hrsg.]
"Pestilentia in nummis": Sammlung Pfeiffer, Dr. Ludwig Pfeiffer ... Prof. Dr. Ernst Pfeiffer ... ; die Versteigerung ...: 15.-16. April 1942 (Katalog Nr. 17) — Hamburg, 1942

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https://doi.org/10.11588/diglit.11891#0005
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„Sammlung Pfeiffer"

Die Sammlung Pfeiffer „Pestilentia in nummis" ist in Kreisen der Numismatiker, Kultur-
historiker und Mediziner wohl bekannt. Ihre Bestände sind keineswegs aus reiner Sammel-
leidenschaft oder durch Zufall zusammengebracht worden, sondern sie sind von ihrem
Gründer Dr. Ludwig Pfeiffer (f 1921) nach einem sorgfältig durchdachten, wissenschaft-
lichen Plan gesammelt und von Professor Dr. Ernst Pfeiffer (f 1933) in demselben Sinne
vermehrt worden. Die Münzen, Medaillen, Marken, Zeichen und Amulette sollten die
Quellen sein einer eingehenden Geschichte der Volkskrankheiten, ihrer Vorbedingungen
sowie ihrer Bekämpfung. Von dieser wissenschaftlichen Grundidee legen die aus dieser
Sammlung hervorgegangenen Veröffentlichungen ein beredtes Zeugnis ab:

L. Pfeiffer und C. Ruland, Pestilentia in nummis, Geschichte der großen Volkskrank-
heiten in numismatischen Dokumenten, Tübingen 1882.

L. Pfeiffer, Pestilentia in nummis, Weimar 1880.

L. Pfeiffer, Medaillen, Porträts, Abbildungen betr. Jenner, die Variolation, die Vacci-
nation und die Vaccine, Tübingen 1896.

(L. Pfeiffer), Beschreibendes Verzeichnis der zu Ehren William Jenners und Aloysio
Saccos sowie auf die Schutzpockenimpfund und die Blattern Inokulation ge-
prägten Medaillen (o. J.).

Methodisch wird die Sammlung Pfeiffer stets ein Vorbild bleiben für das Sammeln von
Münzen und Medaillen unter einem bestimmten kulturgeschichtlichen Blickwinkel. Auf
dem Naturforscher- und Aerztekongreß zu Hamburg im Jahre 1928 wurde sie im Museum
für hamburgische Geschichte zuletzt öffentlich gezeigt.

Neun Jahre nach dem Tode von Prof. Dr. Ernst Pfeiffer haben sich die Erben und
jetzigen Besitzer, die sich anderen Sammelgebieten zugewandt haben, entschlossen, die
Sammlung aufzulösen und das Material den Museen und Sammlern zuzuführen. Wenn es
auch nicht gelungen ist, die Sammlung geschlossen zu erhalten, so möge doch der Katalog,
der natürlich ein größeres Material erfaßt als das erste Verzeichnis von 1880, ihr An-
denken und ihr Gesamtbild bewahren!
 
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