148_Agustinus de Senis -
Maremma, der 1336 begonnen wurde, erscheint
dann 1339 als Werkmeister an dem 1325 begon-
nenen und zum Theil 1344 von Meister Muccio,
völlig aber erst nach 1345 vollendeten Thurme
auf dem Stadthause, und übernimmt in demsel-
ben Jahre 1339 mit Meister Lando und Giacomo
di Vanni für den Preis von 6000 Goldgulden die
Wasserleitung für die Fonte Gaja, die am 5. Jan.
1343 eröffnet wird, so wie 1340 mit Agostino di
Rosso di Grazia und Cecco di Casino den Bau
des Palastes Sansedoni.
Seine Söhne Giovanni u. D o m e n i c o wur-
den beide Obermeister beim Dombau in Siena.
In Verbindung mit dem ersten schloss A. 1332
einen Kontrakt mit Simone und Jacopo di Ghino
von Arezzo über den Bau einer dortigen Kapelle
in der Pieve di S. Maria sammt den au derselben
auszufiihrenden Bildhauerarbeiten. 1338 arbei-
tete Giovanni in Vollmacht seines Vaters am
Dom in Orvieto. In Siena leitete er 1340 den
Dombau. Auch ist dort von ihm laut Inschrift
ein Relief in einer Kapelle bei dem obern Orato-
rium S. Bernardino in S. Francesco, auf welchem
Maria mit dem Christkinde sitzt, dem zwei
Engel Vasen mit Blumen darbringen.
s. auch Angelo di Ventura.
Bildniss desAgostino: In Holzschn. in den Ausga-
ben des Vasari (Le Monnier II. 1).
-Brustb. G. Vasari del. G. B. Ceccbi sc. In:
Serie degli vomini illustii in Pitt. etc. gr. 4.
Abbildungen des Grabmals in Arezzo in:
Cicognara, Storia della Scultura I. Tav. 24, u.
zwei der Reliefplatten daselbst, Tav. 23. Fol.
Monumenti sepulcrali della Toscana disegnati
da Vinc. Gozzini, inc. da Gio. Paolo Lasi-
nio, Firenze 1819. p. 145. Tav. 23. Fol.
Serouxd’Agincourt, Histoire de l’art par les
monuments. Paris 1823. PI. 27. Fol.
s. Vasari, ed. Le Monnier II. 1 —10. — Ma-
sini, Bologna perlustrata. Terzaimpr. Boi. 1666.
I. 116. — Della Valle, Lettere Senesi II. 134.
— Milan e si, Doc. Sen. 1. 200. 203. 204. 231.
— Schn aase,. Gesch. der bild. Künste VII.
451 — 454.495. — C. C. Perkins, Tuscan
Sculptors. London 1864. I. 94. II. 191.
Fr. VF. Unger.
Ahaminer. An ton A hämmer, Maler zu
Jena um 1597. Nach Füssli malte er daselbst
1597 hinter dem Altäre der Kirche St. Johannes
des Täufers, laut der Inschrift, «der Kirche zu
Ehren und sich selbst zum Gedächtniss«, ein gros-
ses Kruzifix.
s. Füssli, Neue Zusätze p. 26 nach: A. Bivii
Architectus Jenensis, Jena 1687. p. 593.
VF. Schmidt.
Ihlberg. Johan Ahlberg, schwedischer
Maler, geb. 1752, studirte unter Lorenz Pasch.
1766 erhielt er eine Anstellung als Zeichnenleh-
rer an der Universität Upsala, 1791 wurde er
Agreö der Akademie zu Stockholm. Er malte
historische Scenen und Porträts ohne Eigen-
thümlichkeit und immer in der Manier seines
Lehrers, f zu Upsala 1813.
— Aug. Wilh. Jul. Ahlborn.
Nach ihm gestochen:
Friederike Dorothea Wilhelmine (v. Baden), Ge-
mahn Gus'av’sIII. von Schweden. 1781—1826.
Halbfig. M. Hel and sc. Fol.
s. Boye, Mälarelexicon. — Upfostrings-Sälskapets
Tidningar 1783, 84, 87.
Dietrichson.
Ahlborn. August Wilhelm Julius Ahl-
born, Landschaftsmaler, geb. zu Hannover den
11. Okt. 1796, -J- zu Rom 24. Aug. 1857. Er war
Schüler von Wach in Berlin und ging dann zu
seiner Ausbildung 1827 auf längere Zeit nach
Italien. Dort schlug er die klassische Richtung
der modernen Landschaftsmalerei ein, welche
sich insbesondere die südliche Natur und den
schönen Zug ihrer Erdbildungen zum Vorwurf
nimmt und dabei den Charakter bestimmter Ge-
genden treu festzuhalten sucht. Ein grosses Bild
mit dem Kolosseum und der Via sacra, das A.
1829 von Rom nach Berlin schickte, gründete
zuerst seinen Ruf; man rühmte insbesondere die
klare Wärme der Beleuchtung (späte Nachmit-
tagssonne). Diesem folgte in den dreissiger Jah-
ren eine Reihe von Gemälden, welche fast unge-
theilte Anerkennung fanden und in den Besitz
der königlichen Familie und vornehmer Häuser
Norddeutschlands übergingen. Vornehmlich sind
zu nennen: Blick auf die Tiberinsel, auf die Pe-
terskirche vom Vatikan aus, Grottaferrata im
Albanergebirge im Schlosse zu Potsdam;
Villa Mondragone bei Frascati im Schlosse Belle-
vue bei Berlin, Ansicht von Ama.fi im B e r 1 i -
ner Schlosse; Bi.der im Schlosse zu Char-
1 Ottenburg, in den Samm.ungen vom Konsul
W a g e n e r, der Fürstin L i e g n i t z, des Graten
von Redern, des Grafen Perp oncher u. s. f.
Die südlichen Landschaften A.’s, den verschie-
densten Gegenden Italiens, vom Gardasee bis
nach Sicilien, entnommen, sind fast immer von
anziehendem Reichthum der Motive und mannig-
faltig in den deutlich gezeichneten Formen. Man
fand ausserdem in ihnen den Reiz eines durch-
sichtigen Lichtes und de., zarten Ton der italie-
nischen Luft. Dieser Anerkennung kann man
jetzt freilich nicht mehr beistimmen; die Fär-
bung jener Bilder ist bunt und hart, ohne kolo-
ristische Wirkung. Auch die Formengebun0 ist
bisweilen ohne Verständmss für die feinere Ge-
staltung der südlichen Höhenzüge.
Manchmal hat A. au Ji nordische Landschaften
(Ansichten aus Tirol, dem Saizburgischen und
Norddeutschland), indessen mit weniger Erfolg
gemalt, wobei er die Eigenart nordischer Be-
leuchtung hervorzuheben suchte. Durch einen
fast dreissigjährigen Aufenthalt in Florenz, As-
sisi und Rom war er in Italien ganz heimisch
geworden; auch trat er dort zum Kathoiicismus
über. Bisweilen malte er auch religiöse Bilder,
Madonnen und Heilige, nachdem er nach Ange-
lico da Fiesoie, Pietro Perugino und Beuozzo
Gozzoli kopirt hatte. Im S ch 1 o s se z u Po t s -
dam finden sich noch von ihm die lebensgrossen
Maremma, der 1336 begonnen wurde, erscheint
dann 1339 als Werkmeister an dem 1325 begon-
nenen und zum Theil 1344 von Meister Muccio,
völlig aber erst nach 1345 vollendeten Thurme
auf dem Stadthause, und übernimmt in demsel-
ben Jahre 1339 mit Meister Lando und Giacomo
di Vanni für den Preis von 6000 Goldgulden die
Wasserleitung für die Fonte Gaja, die am 5. Jan.
1343 eröffnet wird, so wie 1340 mit Agostino di
Rosso di Grazia und Cecco di Casino den Bau
des Palastes Sansedoni.
Seine Söhne Giovanni u. D o m e n i c o wur-
den beide Obermeister beim Dombau in Siena.
In Verbindung mit dem ersten schloss A. 1332
einen Kontrakt mit Simone und Jacopo di Ghino
von Arezzo über den Bau einer dortigen Kapelle
in der Pieve di S. Maria sammt den au derselben
auszufiihrenden Bildhauerarbeiten. 1338 arbei-
tete Giovanni in Vollmacht seines Vaters am
Dom in Orvieto. In Siena leitete er 1340 den
Dombau. Auch ist dort von ihm laut Inschrift
ein Relief in einer Kapelle bei dem obern Orato-
rium S. Bernardino in S. Francesco, auf welchem
Maria mit dem Christkinde sitzt, dem zwei
Engel Vasen mit Blumen darbringen.
s. auch Angelo di Ventura.
Bildniss desAgostino: In Holzschn. in den Ausga-
ben des Vasari (Le Monnier II. 1).
-Brustb. G. Vasari del. G. B. Ceccbi sc. In:
Serie degli vomini illustii in Pitt. etc. gr. 4.
Abbildungen des Grabmals in Arezzo in:
Cicognara, Storia della Scultura I. Tav. 24, u.
zwei der Reliefplatten daselbst, Tav. 23. Fol.
Monumenti sepulcrali della Toscana disegnati
da Vinc. Gozzini, inc. da Gio. Paolo Lasi-
nio, Firenze 1819. p. 145. Tav. 23. Fol.
Serouxd’Agincourt, Histoire de l’art par les
monuments. Paris 1823. PI. 27. Fol.
s. Vasari, ed. Le Monnier II. 1 —10. — Ma-
sini, Bologna perlustrata. Terzaimpr. Boi. 1666.
I. 116. — Della Valle, Lettere Senesi II. 134.
— Milan e si, Doc. Sen. 1. 200. 203. 204. 231.
— Schn aase,. Gesch. der bild. Künste VII.
451 — 454.495. — C. C. Perkins, Tuscan
Sculptors. London 1864. I. 94. II. 191.
Fr. VF. Unger.
Ahaminer. An ton A hämmer, Maler zu
Jena um 1597. Nach Füssli malte er daselbst
1597 hinter dem Altäre der Kirche St. Johannes
des Täufers, laut der Inschrift, «der Kirche zu
Ehren und sich selbst zum Gedächtniss«, ein gros-
ses Kruzifix.
s. Füssli, Neue Zusätze p. 26 nach: A. Bivii
Architectus Jenensis, Jena 1687. p. 593.
VF. Schmidt.
Ihlberg. Johan Ahlberg, schwedischer
Maler, geb. 1752, studirte unter Lorenz Pasch.
1766 erhielt er eine Anstellung als Zeichnenleh-
rer an der Universität Upsala, 1791 wurde er
Agreö der Akademie zu Stockholm. Er malte
historische Scenen und Porträts ohne Eigen-
thümlichkeit und immer in der Manier seines
Lehrers, f zu Upsala 1813.
— Aug. Wilh. Jul. Ahlborn.
Nach ihm gestochen:
Friederike Dorothea Wilhelmine (v. Baden), Ge-
mahn Gus'av’sIII. von Schweden. 1781—1826.
Halbfig. M. Hel and sc. Fol.
s. Boye, Mälarelexicon. — Upfostrings-Sälskapets
Tidningar 1783, 84, 87.
Dietrichson.
Ahlborn. August Wilhelm Julius Ahl-
born, Landschaftsmaler, geb. zu Hannover den
11. Okt. 1796, -J- zu Rom 24. Aug. 1857. Er war
Schüler von Wach in Berlin und ging dann zu
seiner Ausbildung 1827 auf längere Zeit nach
Italien. Dort schlug er die klassische Richtung
der modernen Landschaftsmalerei ein, welche
sich insbesondere die südliche Natur und den
schönen Zug ihrer Erdbildungen zum Vorwurf
nimmt und dabei den Charakter bestimmter Ge-
genden treu festzuhalten sucht. Ein grosses Bild
mit dem Kolosseum und der Via sacra, das A.
1829 von Rom nach Berlin schickte, gründete
zuerst seinen Ruf; man rühmte insbesondere die
klare Wärme der Beleuchtung (späte Nachmit-
tagssonne). Diesem folgte in den dreissiger Jah-
ren eine Reihe von Gemälden, welche fast unge-
theilte Anerkennung fanden und in den Besitz
der königlichen Familie und vornehmer Häuser
Norddeutschlands übergingen. Vornehmlich sind
zu nennen: Blick auf die Tiberinsel, auf die Pe-
terskirche vom Vatikan aus, Grottaferrata im
Albanergebirge im Schlosse zu Potsdam;
Villa Mondragone bei Frascati im Schlosse Belle-
vue bei Berlin, Ansicht von Ama.fi im B e r 1 i -
ner Schlosse; Bi.der im Schlosse zu Char-
1 Ottenburg, in den Samm.ungen vom Konsul
W a g e n e r, der Fürstin L i e g n i t z, des Graten
von Redern, des Grafen Perp oncher u. s. f.
Die südlichen Landschaften A.’s, den verschie-
densten Gegenden Italiens, vom Gardasee bis
nach Sicilien, entnommen, sind fast immer von
anziehendem Reichthum der Motive und mannig-
faltig in den deutlich gezeichneten Formen. Man
fand ausserdem in ihnen den Reiz eines durch-
sichtigen Lichtes und de., zarten Ton der italie-
nischen Luft. Dieser Anerkennung kann man
jetzt freilich nicht mehr beistimmen; die Fär-
bung jener Bilder ist bunt und hart, ohne kolo-
ristische Wirkung. Auch die Formengebun0 ist
bisweilen ohne Verständmss für die feinere Ge-
staltung der südlichen Höhenzüge.
Manchmal hat A. au Ji nordische Landschaften
(Ansichten aus Tirol, dem Saizburgischen und
Norddeutschland), indessen mit weniger Erfolg
gemalt, wobei er die Eigenart nordischer Be-
leuchtung hervorzuheben suchte. Durch einen
fast dreissigjährigen Aufenthalt in Florenz, As-
sisi und Rom war er in Italien ganz heimisch
geworden; auch trat er dort zum Kathoiicismus
über. Bisweilen malte er auch religiöse Bilder,
Madonnen und Heilige, nachdem er nach Ange-
lico da Fiesoie, Pietro Perugino und Beuozzo
Gozzoli kopirt hatte. Im S ch 1 o s se z u Po t s -
dam finden sich noch von ihm die lebensgrossen