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Meyer, Edmund; Zobeltitz, Fedor von; Edmund Meyer; Edmund Meyer
Der deutsche Roman um 1800: Familien-, Ritter- und Räuber-Romane (Katalog-Nr. 10) — Berlin: Edmund Meyer, 1908

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.57185#0021
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Cramer und sein Genosse Spieß hatten eine
merkwürdige Art, Spannung zu erzeugen. Sie
schlossen die Kapitel vielfach mit Fragezeichen
oder einigen Reihen von Gedankenstrichen ab,
so daß sich der liebe Leser das Entsetzliche, das
nun folgen konnte, selbst ausmalen durfte. In
seinem Roman „Die Geheimnisse der alten
Egypzier" schildert Spieß eine Vision, die an
uncrklärbarem Blödsinn nichts zu wünschen
übrig läßt. Dazu gibt er folgende Fußnote:
„Lieber Leser, wenn dir dies zu hoch dünkt,
oder wie manches andere, an Unsinn zu grenzen
scheint, so achke meines Raths und urtheile nicht
eher, ehe ich dir Urtheil gönne." Nun wartet
man natürlich auf die nähere Aufklärung; aber
man wartet vergebens. Auch einige Kapitel-
überschriften in diesem Romane sind kurios.
Das zweite Kapitel des dritten Bandes endet
mit der Ohnmacht eines jungen Mädchens.
Infolgedessen betitelt der Autor das nächste
Kapitel so:

„Drittes Kapitel.
Frage: Wer ist denn das ohnmächtige Mädchen?
Antwort: Vielleicht erfahren wir's bald."

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