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(Nr. 61): Monismus oder Dualismus?: ein Bild der Kämpfe um den Darwinismus, darunter zahlr. Briefe an den Arzt und monistischen Philosophen Leopold Besser in Bonn, ferner Briefe hervorragender Naturforscher : Briefe von Dichtern und Gelehrten, Musiker und Künstler : Historische Autographen — Berlin: Hellmut Meyer und Ernst, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.66303#0010
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60 (Haeckel.) Eigh. Br. k U. Baden-Baden1, 7. X. 1895. 3 Seiten. 8°. 15.—
An L. Besse r. „Ich bin noch für 1—2 Jahre durch die Vollendung meiner
Systematischen Phylogenie gefesselt, von der kürzlich der III. Bd. (Wirbelthiere)
erschienen ist . . .“
61 — Eigh. Br. m. Ü. Jena, 16. I. 1897. 4 Seiten. 8°. 15.—
An L. Besser über dessen „Religion und sociale Moral“. Ueber
das Befinden seiner Frau und die Zunahme der Literatur über sociale Ethik. „Ich
selbst denke Mitte Febr. . . auf. 6 Wochen nach Messina zu gehen um 'meine
P 1 a n k t o n-S t u d i e n fortzuführen .
62 — Eigh. Br. m. U. Jena, 18. VI. 1898. 3 Seiten. 8°. 15.—
An L. Besser: „Im letzten halben Jahre habe ich Vielerlei über ältere und
neuere Psychologie gelesen mit wachsendem Entsetzen über die herrschende
Mystik und C o n f u s i o n in dieser rückständigsten aller bio-
logischen Wissenschaften! Da kann nur vergleichende und genetische
Methode helfen . . .“
63 — Eigh. Br. m. U. Jena, 14. IX. 189'8. 4 Seiten. 8°. 18.—
An L. Besse r. „Wo findet man irgendwie klare und anerkannte Definitionen
auch nur der wichtigsten Grundbegriffe der Philosophie und ganz besonders der
Psychologie?? . . . Trotzdem schmeichle ich mir mit der Hoffnung, dass Sie mit
meinem philosophischen Werke (Genesis) zufrieden sein werden. Wenigstens a, n
M u t h d e s consequenten monistischen Denkens s o 11 e s n. i c h t
fehlen! . . Eine Hauptrolle spielt darin die vergleichende und genetische Me-
thode . . .“
64 — Eigh. Br. m. U. Baden-Baden, 4. X. 1898. 2 Seiten. 8°. 15.—
An L. Besse r. „Ihre psychologischen Reflexionen stimmen in der Hauptsache
ganz und meinem jetzigen (immer mehr von Autoritäts Schlacken sich reinigenden)
Monismus überein . . . das Chaos ‘der modernen Metaphysik
hat mich aufs Neue von der Nothwendigkeit überzeugt dem Seele n-Q u a 1 m
ein Ende zu machen . . .“
65 — Eigh. Br. nr. U. Jena, 18. X. 1898. 2 Seiten. 8°. 12.—
An L. Besse r. „Ich fange jetzt an zu verzweifeln, dass die Menschheit je-
mals Neigung und Kraft genug haben wird, um über ihre unglückliche
Psyche jemals ganz ins Klare zu kommen . . .“ Lehnt Verworn’s
Psychemonismus und Ziehen’s psychophysischen Parallelismus ab. „Da hat der
gute Wundt viel verschuldet . .
66 — Eigh. Br. m. U. Jena, 2. XI. 1898. 2 Seiten. 8°. 12.—
Sendet L. Besser seinen Cambridge-Vortrag. Die Arbeiten von Flechsig
und Forel über Gehirn, Seele und Gedächtnis scheinen mir sehr Wertvolles zu
enthalten.
67 — Eigh. Br. m. U. Jena, 12. XII. 1898. 2 Seiten. 8°. 15.—
An L. Besse r. Rau’s „psycholog. krit. Hypothese über die Motive von Ver-
worns . . . Ansichten dürfte richtig sein. V. ist sehr tüchtig, aber von Character
nicht ganz sicher — semit. Descendenz ... So eben lese ich . . dass die Psyche
ein Geschehen im F i *b r i 1 1 e n-G i 1 1 e r des Gehirns ist und dass
die Ganglienzellen keine Centralorgane sind . . . Möge es dem armen Luder gut
gehen, resp. möge sie sanft entschlafen . . .“
68 — Eigh. Br. m. U. Jena, 21. I. 1899. 2 Seiten. 8°. 15.—
An L. Besse r. trotz dessen „Antrag betreffend die naturwissen-
schaftliche Einschulung des deutschen Volkes“ befürchtet er
„dass noch lange Zeit vergehen wird ehe wir den zähen Widerstand der erbein-
gesessenen philologischen Paedagogen überwinden werden. Sie sind gerade so un-
verbesserlich wie die dualistischen introspectiven Psychologen
von Fach . . .“
69 — Eigh. Br. m. U. Jena, 18. II. 1899. 4 Seiten. 8°. 18.—
An L. Besse r. „Sie empfinden ganz wie ich. selbst, indem Sie in unseren
cerebralen Beziehungen nicht nur die Gleichartigkeit unserer monistischen
und anti mystisch en Weltanschauung hochschätzen, sondern auch
die Imponderabilien der Primaten Person als Individuum sensibile! . . .“ Seine Ar-
beit Genesis will er nun Welträtsel nennen. Ueber den Gesundheitszustand
von Frau und Tochter, der ihn zwingt geselligen Verkehr ganz aufzugeben. Vom
Monismus erscheint die 8„ vom Cambridge V o r t r a g die 4. Auflage,
„dagegen findet die Systematische Phylogenie, in deren 3 Bänden ich
mein ganzes biologisch-historisches Wissen . . zusammengefasst habe, . . nicht die
geringste Beachtung und Theilnahme. Habent sua fata libelli! . . .“
70 — Eigh. Br. m. U. Jena, 9. V. 1899. 4 Seiten. 8°. 18.—
An L. Besser, den er zum 79. Geburtstag beglückwünscht. Seine eigene Ge-
sundheit lässt zu wünschen übrig. „Ich beruhige mich jetzt mit dem narkotisieren-
den Gedanken, dass ich ein Kind des 19. Jahrhunderts bin und
dass ich mit dessen bevorstehenden Abschluss auch mei ne
armselige Verte brate n-E xistenz in diesem Jammerthal o f-
ficiell beschliessen kann . . .“ Die „unglücklichen W e 11 r ä t h s e 1“
hat er „noch vor Thoresschluss absolviert“, sie sind das „letzte Kind meiner Feder.
Es freut mich aufrichtig dass Sie einen fühlbaren Mangel desselben durch Ihre
Sensualistische Ethik werthvoll ergänzen . . .“
 
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