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Hellmut Meyer und Ernst, Autographenhandlung und Antiquariat (Berlin); Hellmut Meyer und Ernst, Autographenhandlung und Antiquariat <Berlin> [Editor]
Lager-Katalog: Autographen aller Gebiete — Nr. 64.1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.66290#0015
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117 Gleim, I. W, L., Dichter der Grenadierlieder; 1719—1803. Eigh, Br. m,
U. Halberstadt, 10. VII. bis 2. VIII, 1788, 4 Seiten. Folio. 80.—
An einen Professor in Duisburg, ,,Meine Schwachheit ist leider, wie mir schon mehr-
malen vorgeworfen ist, daß ich, bey dem kleinsten Murren über unsern
großen König (Friedrich), in Eifer gerat he — diese Schwachheit hab’
ich, gleich einer andern Krankheit mir zugezogen, dadurch, daß ich mehr als irgend ein
anderer Preuße Gelegenheit seit 1740 gehabt, in dem großen König den großen Landes-
vater auch dann zu sehen, wenn andere, die nicht so nahe waren, das Gegentheil gesehen
zu haben behaupteten und darüber in Streit geriethen, . .“ Erwähnt seine anderen drei
Duisburger Freunde Withoff, Meister und Lei'denifrost, schickt eine Fabel für das Maga-
zin. Er will in Berlin Minister Zedlitz sagen, ,,d a ß er auf keiner seiner Uni-
versitäten vier so Iche Männer hat, wie meine vier Freunde
zu Duisburg. . .“
118 — Eigh. Gedicht m. längerer eigh, Prosanachschrift o. U. 2 volle
Seiten, 8°, 35.—
,,A n Herrn von Gerstenberg. Nach einer Krankheit.“ Gedicht von
38 Zeilen, am Rand und am Schluß eigh. Schreiben an denselben: ,,. . . Darf ich Herrn
Jacobi sagen, daß er meinen Gerstenberg unter den Freunden, welche Praenumeration
auf die Werkchen annehmen wollen, Sie mit benennen könnte. . .“ Das Gedicht beginnt:
„Wo sind, o Freund, wo sind,
Wo sind die Blumen hin,
In welchen Amor einst
Auf Mädchen lauernd lag?
Und einen Wunderpfeil
Auf ihrer Zwanzig schoß? . ,
119 — Porzellanplakette; Kopf Gleims im Profil nach rechts, Relief im
Rund, links oben ,,Gleim“. Erhabener Rand, feuervergoldet mit Lorbeer-
ornament. Berlin, Königl. Porzellanmanufaktur. 14 Zeitimeter Durch-
messer, Sehr selten. 48,—
120 Goltz, Rüdiger Graf v, d,, General, der Befreier Finnlands; geb. 1865.
Eigh, Br. m, U, an einen Hitlerjungen. 15.—
,,A dolf Hitler schrieb in Mein Kampf, daß das deutsche
Volk dem Heere all es verdanke. Also muß der Geist dieses alten Heeres
dem deutschen Volke erhalten bleiben. Das gilt natürlich besonders der Jugend und den
Hitlerjungen. Deutschland über alles!“
121 Goethe, Johann Wolfgang von; 1749—1832, Br, m. eigh, U. ,,G.“ 20, IX.
1816. 1 Seite. 4°. 45.—
An Minister Voigt, den er bittet, ,,beykommendes im Allgemeinen“ zu
billigen, damit es au&gearbeitet und gedruckt werden kann. Voigt bemerkt am Rande
eigh.: ,,Gewiß recht gut. V.“ Nicht in der Sophien-Ausgabe.
122 — Eigh, Notizblatt, 2 Seiten, 8°, Bleistift, 110.—
Höchst interessante Notizen zur Metamorphose der Pflanzen, Goethe notiert
..Gnaphalium dioicum = Papierröschen), Uebergang ohne Kelch zu den Papier-
blättern, Vorbereitung durch den Pelz — Stiel der Blume des Leontoclon taraxatum
(Kuhblume, gern. Löwenzahn).“ Goethe stellt also das trockene Papierröschen in Gegen-
satz zu dem saftstrotzenden Löwenzahn, typisch für Goethes Blick auf das polarisch Ent-
gegengesetzte,
Auf demselben Blatt die erste, schwer entzifferbare Notiz zu einem Gedicht:
,,O wie möcht ich so gern ge
in den vollendeten Stiel
Heute ....... nicht mag
in diesen wenigen Tagen
Schenken mich von “
Rückseitig notiert der Dichter sich „Hironimus — alibris — francesous — carotus —
1545.“
123 — Rollenbuch mit eigh, Namensbezeichnung. 4°, 38,—
Rolle der Großmama in dem gleichnamigen Lustspiel. Goethe als Theaterdirektor
teilte diese Rolle, wie aus seiner handschr. Aufschrift ersichtlich ist, ,,D Ile. Engel s“
zu. — Diese debütierte in Weimar am 28. VIII. 1805 als Titania im Oberon, sie heiratete
1818 den Schauspieler Dürand und spielte die Gertrud in Wilhelm Teil.

Katalog 64, Autographen aller Gebiete,
 
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