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Meyer-Schwartau, Wilhelm
Der Dom zu Speier und verwandte Bauten: (die Dome zu Mainz und Worms, die Abteikirchen zu Limburg a. Hardt, Hersfeld und Kauffungen etc.) — Berlin, 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.21773#0148

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Der Dom zu Speier \md seine Anbauten.

kräftig verjüngten Säulen haben die für die Querschiffe
bezeichnende Bossenform oder sind Würfelcapitäle wie
an allen den kleinen Zwischenpfeilern angelehnten
Halbsäulen. Nur zweien der attischen Basen fehlt
die Eckzehe. Das Architravprofil ist aus Kehle,
Rundstab und Platte zusammengesetzt. Säulen und

sind. Der an der S.- und N.-Wand gleiche Stein-
schnitt der Fensterbögen kommt am ganzen Dom nicht
wieder vor. (Taf. XVII, Fig. 1 und Textfig. 55). Die
obere Begrenzung der Wölbsteine bildet nämlich keine
Bogenlinie, sondern schliesst sich rechteckig an die
Quaderschichten der Wand an. Die einfach abge-
schrägten Gewände der Architrave des N.-Lauf-
Fenster haben zum Flg' °5' ganges zeigen dieselben
Theil auch durch Brand Formen, nur kommt an

geschoss Qlat.ÄÄV11 '• ^/^f^J]^<? '^[ß^H^T*1^ ^^pfr^-T^ "-Ipiqr^Trr ment vor.
Fig. 1 u. Textfigur 55) -^/XiäßS^^/ ^M^m^\. ^^^^^^I^v^^^^X Die Stirnbögen der

ist fast ausschliesslich
aus gelben Quadern
aufgeführt, deren Ober-
fläche wie an der Quer-
halle meistens geflächt
und selten gespitzt ist.
Die allgemeine Anord-
nung und die meisten
Einzelformen, als Capi-
täle, Basen und Archi-
travgliederung sind am
Laufgang der Süd- und
Nordseite dieselben,
und gleichen denen

führung der Laufgänge
beider Bautheile be-
stehen kann. Sie sind
augenscheinlich von

Tonnen, welche die
Laufgangdecke bilden,
sind von flachen, über
dem Architrav ausge-
kragten Blendbögen
umrahmt, deren Profile,
an der Nordseite eine
steile Hohlkehle, an
der Südseite eine Blatt-
welle, im Bogenscheitel
bedeutend höher sind
als über dem Kämpfer:
eine den Querschiffen
ebenfalls eigenthüm-

der Querhalle derart, W^M^^^^MM^^BSIIII^MSB; liehe Bildung. Schliess-
dass nicht der geringste jj»»» lieh sind die kleinen

unmittelbarem Zusam- ^^p^^^^M^^^^g^Mpii mündenden Fenster der
menhang erfolgte Aus- ^mi^U^moKKKttKt6^MM^i^ML Rückwand von dersel-
ben Form und Ausge-

staltung wie bei den
Querschiffen.

Stützmauern des

denselben Werkleuten gflMJ alten DacllStnllleS.

ausgeführt. Dem wider- |j§|, I, ' _ _ j üeber die Gewölbe

sprechen einzelne Ab- ^^MlfM^.....%MkJ^ÄSiSÄSB ™rde b^cit* geW

weichungen nicht. I11 Ii!1 n! 1 11 I IIIH delt. Der liegende

Während sich am , ■ i , ^V^J^VV^ V" \" ■ Dachstuhl der alten

N-Laufgang das Haupt- ^mmBBKKKK^^^^ Theile ruht auf ca.

gesims des N.-Quer- 0,66 m starken Wän-
schiffes fortsetzt, zeigt das des S.-Laufganges eine
andere Verzierung wie am S.-Querschiff. Bei gleicher

Grundform des Gesimses schliesst sich an das Akan-
thusornament des südlichen Querschiffes am Lang-
haus zunächst ein Rankenzug mit Blättern und Wein-
trauben (Fig. 56) und noch weiter nach Westen
ein Brezelmotiv. Die Capitäle der ungeschwellten,

den, die mit dem Gewölbe das Hauptgesims um
ca. 2,0 m überragen und nach der Mitte bis an die
Flucht der Blendbögen des Mittelschiffes zusammen-
geruckt sind. Ihr Abstand beträgt an der Kuppelwand
ca. 13,25 m, vor dem ersten Neumann'schen Gewölbe
13,65 m. Sie sind aus rothen Sandstein-Bruchsteinen
errichtet und nach der Gewölbeseite im Bereich des
 
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