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Meyer-Schwartau, Wilhelm
Der Dom zu Speier und verwandte Bauten: (die Dome zu Mainz und Worms, die Abteikirchen zu Limburg a. Hardt, Hersfeld und Kauffungen etc.) — Berlin, 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.21773#0159

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Der Dom zu Speier und seine Anbauten.

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viele Stimmen erhoben, welche dem Neumann'schen Bau
den Vorzug gaben, oder ihn ungern vernichtet sahen.

Die Bauunternehmung von Hübsch begann mit
dem Bau der Flankenthürme über den alten Mauern
und Thurmtreppen. Ihre Grundfläche erreicht indess
nicht die der alten Thürme, da sie erheblich von der
Flucht der südlichen und nördlichen Seitenschiffsmauern
zurückweichen. Bei einer äusseren Seitenlänge von
ca. 6,30 m erheben sie sich bis zum Thurmknopf ca.
65 m über Schifffussboden.

auf die eingebauten Verstärkungen des Erdgeschosses,
die sämmtlich entfernt wurden. Dann wurden die zu
erhaltenden alten Erdgeschossmauern neu mit Qua-
dern verkleidet und der Körper der Halle als zwei-
geschossige Anlage bis zur Höhe des Langhauses hin-
aufgeführt. Aus dem Satteldach mit Giebeln an der
Nordseite und Südseite erhob sich über der Mitte
wieder ein Kuppelthurm, so dass die alte Erscheinung
des Domes annähernd wieder erreicht ist. Im Uebrigen
sind die Abweichungen sehr erheblich. Neu ist zu-

Pig. 60.

Sie schliessen sich in der Gliederung und in den
Formen an die Ostthürme an, haben indess ein Säulen-
Arkadengeschoss mehr und die Arkaden sind mit Aus-
nahme der 3 fachen Giebel-Arkaden nur zweifach.
Ueber dem Dach des Mittelschiffes sind die Thürme
völlig ohne jeden Einbau und unzugänglich. Der
Helm ist aus Ziegeln, das übrige aus rothem Sand-
stein hergestellt. Die Mauerflächen bestehen aus
kleinen Handquadern.

Der Abbruch der Neumann'schen Vorhalle wurde
am 26. März 1855 begonnen und erstreckte sich bis

W. Meyer, Dom.

nächst die Belebung des Körpers der Halle durch
Ecklesinen und durch 2 Wandpfeiler an der West-
wand, welche die innere Dreitheilung des Raumes zur
Geltung bringen, so wie der Giebel über dem mitt-
leren Feld der Westwand. Das Erdgeschoss mit
seinen 3 kreuzgewölbten Feldern schliesst sich zwar
an die alte Anlage an, wie die Ueberwölbung der
Orgelempore durch eine Art Kuppel in Höhe der
Schiffgewölbe, die Seitenfelder sind dagegen über dem
Erdgeschoss abweichend nur eingeschossig. Das die-
selben überspannende Kreuzgewölbe übersteigt um

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