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Meynier, Johann Heinrich; Jan-Penningh, Heinrich [Ill.]
Theoretisch-practische Anleitung zum Zeichnen und Tuschen der Landschaften: Mit 6. Kupfertafeln und einem ausgetuschten Blatte — Hof, 1796

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https://doi.org/10.11588/diglit.18680#0214
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2O2 Allgemeine practische Bemerkungen u. Regeln

bringen. So wird z. B, ein gerader Baum neben ei-
nem krummgewachsenen um viel schöner scheinen. Das
nahmliche gilt von allen andern Objecten»

X.

Alle Werke der Kunst müssen Äaö Ge-
präge der Wahrheit haben.

In getuschten Landschaften ist es nicht so leicht
möglich als in andern Kunstwerken wider das Wahre
zu fehlen'; indessen finden sich doch auch hier viel-
faltige Gelegenheiten dazu. Sehr leicht verfallt.man
m solche Fehler, wenn man aus mehreren Landschaften
ohne Ueberlegung neue zusammen sezt. Dann geschieht
es öfters, daß z. B. dieser Baum seinen Schatten auf
der rechten Seite, jener auf der linken hat; daß der
Wind das Laub eines Baumes dahin und das Gewand
der Figuren dorthin weht.

. Zu den Fehlern wider die Wahrheit gehören vor-
züglich diejenigen, die in Absicht des Kostüms, des
Ueblichen begangen werden.

Was ist Kostüm ? Pernety *) sagt, es sey die
Übereinstimmung der Vorstellung eines Gemähldes mit

Handlericsn der bildenden Kdnft«. Art. Uebliche.
 
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