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Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Der Weg zur Krone Titelzusatz:: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,2: Ostfildern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.34719#0034
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Ruprecht von der Pfalz (1400/01)

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seine Kölner Krönung die Freiheiten und Rechte Aachens nicht beeinträchtigen sollte,
sondern diese vielmehr bewahrt würden, als oh wir die twrgcsdnTchcn Muser oronnngc n((
ZM Coden SMnder zn Aicde emp/angen dehen.^^
Auf die Kölner Einigung folgten weitere Verhandlungen, in denen der Tag des Ein-
reitens auf Ansuchen Aachens und Rainalds von Jülich-Geldern auf den 10. Oktober
verschoben und der Lehnsempfang des Herzogs anlässlich des königlichen Besuchs
vereinbart wurde.'"''' Als dieser Termin näher rückte, wurde ein erneuter Aufschub des
inriden, daz der ... (cnng CZM Ache (nn wirdef auf den 13. November vereinbart.^ in der
Zwischenzeit dürfte Ruprecht mit dem Erzbischof von Köln persönlich zusammenge-
troffen sein, was zu einer Erweiterung und Präzisierung der im Juli mit Aachen getrof-
fenen Vereinbarung führte:'"'" Die Erklärung eröffnet mit einem kurzen Bericht über
die vergeblichen Bemühungen nach seiner Königswahl die Krönung in Aachen zu er-
langen, weshalb diese, wann MMS nd hc^Mcnh/'chcn was die (enger zn oercziedeM, in Köln
durch Erzbischof Friedrich vorgenommen worden sei. Dessen Berechtigung hierzu
wurde gesondert betont und dann der Kölner Vertrag mit Aachen eingeschaltet
Was nun folgte, war eine ausführliche Darlegung des Charakters jener Krönung in
Köln, die (cremig and nwc/dig ist and sin so( und bei der der König verbleiben, sie gebrau-
chen und genießen wolle, wie es auch bisher gegenüber allen Kurfürsten, Fürsten, Gra-
fen, Herren und Städten, die ihre Lehen vom König empfangen und ihm gehuldigt hät-
ten, geschehen sei.'^" Segen geFett /oi'csan; sa(he and anders, daz zn einer hnnighchcn
cronnnge gedoref seien gencziicd ooi/anMcniici? nnd redeiicd an ihm vollbracht worden, und
zu keinem Zeitpunkt habe er je beabsichtigt, in Aachen eine vollständige Krönung
empfangen zu wollen, da die benannten Zusatzhandlungen im Abkommen ja cieriicd
Mj?ges(oJ?en sink Es folgte daraus unmissverständlich: wann wir zn Aiche innri/Yen, das wir
dann M^fden ((Mnigsfnie daseiFs siezen soiien etc., das doch ((eine cronnnge isk^ Der Besuch

1578 Ebd., Nr. 233, S. 271, § 2, dazu Nr. 236, S. 274, Z. 2f.
1579 KRAus, Quellen zum Einzug König Ruprechts in Aachen, Nr. 1, S. 306 (15. August). Als Termin
der ersten Rate blieb jedoch der 4. September bestehen. Am selben Tag forderte Ruprecht außer-
dem die Stadt Dortmund auf, Gesandte nach Aachen zu schicken, wo er mit der goUs hal/Jc u//
den moafag nach sauf Dt/aist/ tag ardsf hampf... /azan/fra, /uddaagr poa Ja [den Aachenern, A.B.] za
aea:ea zu gedenke, pad der derfzog paa Gehe sai aaed aisdaa siae iedea dasehsf poa aas ea:p/adea
(Fahne [Hg.], Urkundenbuch der freien Reichsstadt Dortmund, Bd. 2, Nr. 506, S. 246; 15. August
1407).
1580 KRAus, Quellen zum Einzug König Ruprechts in Aachen, Nr. 2, S. 307 (18. September). Da dem
Herzog und der Stadt die Möglichkeit eingeräumt wurde, den a/siag bis zum 29. September zu
widerrufen, dürfte die Initiative in diesem Fall vom König ausgegangen sein.
1581 Das Itinerar des Erzbischofs ist nicht detailliert genug, um ein persönliches Zusammentreffen
mit Sicherheit nachzuweisen, doch sprechen - neben dem eigentlichen Inhalt der Braubacher
Erklärung - alle Anzeichen dafür: Am 7. Oktober war Erzbischof Friedrich in Godesberg bei
Bonn (Regesten der Erzbischöfe von Köln, Bd. 11, Nr. 1890), während Ruprecht am 9. Oktober
noch in Heidelberg nachweisbar ist, zwei Tage später jedoch bereits im mehr als 150 Kilometer
rheinabwärts gelegenen Braubach. Am 13. Oktober kam es dort zu der im Folgenden zu behan-
delnden Erklärung, worauf der König über Bacharach (15. Oktober) nach Alzey zog, wo er seit
dem 18. Oktober urkundete (Regesten der Pfalzgrafen am Rhein, Bd. 2, Nr. 4993, 4997) 4999-
5001, 5005). Was außer einem persönlichen Zusammentreffen mit Friedrich von Köln hätte
seine Reise an den Mittelrhein motivieren können? Hierfür spricht ferner die zeitgleiche Anwe-
senheit Erzbischofs Werner von Trier in Koblenz (ebd., Nr. 4998).
1582 RTA 4, Nr. 238, S. 275f., Zitat Z. 7f.
1583 Ebd., S. 276, Zitat Z. 21.
1584 Ebd., Z. 25-34.
 
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