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Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Der Weg zur Krone Titelzusatz:: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,2: Ostfildern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.34719#0033

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468

Herrschererhebungen des Spätmittelalters

seines Lebens ebenfalls nicht in seinen Besitz bringen,'^'' während er an seinem Le-
bensende seine eigene Krone verkaufen lassen musste, um seine Schulden bei diversen
Handwerkern bezahlen zu können.'"'^

5.12.6 Die nachträgliche Aachener Thronbesteigung
Die Weigerung Aachens hatte der Stadt nicht nur die Acht (Mai 1402) und ein Jahr spä-
ter die Aberacht eingebracht, sondern auch eine Androhung der Exkommunikation
durch Papst Innozenz VII. (Oktober 1404). Die immer wieder neu auflebenden Oppositi-
onsbewegungen gegen Ruprechts Herrschaft sowie die fortdauernde Unterstützung
durch Herzog Rainald von Jülich-Geldern minderten jedoch den Zwang zur Aussöh-
nung, so dass eine solche erst im Sommer 1407 zustande kam
Am 22. Juli wurde in Köln zwischen den Gesandten Ruprechts und Aachens eine
Einigung erzielt, die eine Entschädigungszahlung in Höhe von 8000 rheinischen Gul-
den vorsah. Die erste Hälfte des Betrags musste die Stadt bis zum 4. September beglei-
chen, den zweiten Teil vier Tage später an Mariä Geburt in Aachen, als der porgescdnehen
Muser dcrrc der /(Müzg da z'zzzzrdczz zArdci.'^ Auf der anderen Seite musste Ruprecht die Be-
stätigung der städtischen Privilegien versprechen und seine päpstliche Approbation
nach weisen.'"'" Darüber hinaus wurden auch die rituellen Aspekte des königlichen Be-
suchs geregelt: Nach seinem Einritt sollte Ruprecht den Königsstuhl besteigen und sich
dort die Krone aufsetzen lassen. Dieser Akt war von einem der drei rheinischen Erz-
bischöfe durchzuführen, bei ihrem Fehlen von dem, der darzM fogedcd ist, jedoch ohne
Salbung oder sonstige Handlungen.'Anschließend sollte der König, wie es ade ^e-
wonded and dczTozrzzrzczz ist, den Schutz der städtischen Freiheiten geloben, worauf die
Huldigung der Stadt folgte.'"'' Darüber hinaus musste er urkundlich versichern, dass

1571 Im Juni 1401 forderte Ruprecht von Wenzel vergeblich u. a. die Auslieferung des doz'dzzzzz, zu ador
der zrzofiozz ah oz za dem rz'cdo gedorrt azzd azzdoraadf (RTA 4, Nr. 240, S. 398, § 2, Z. lf.). Ein Jahr später
machten Gerüchte über einen geplanten Kriegszug zur Gewinnung der Reichsinsignien (z'zzszg-
zzz'a z'zzzporz'z) die Runde (RTA 5, Nr. 250 und 251). Von 1403 ist ein Hilfegesuch Wenzels überliefert,
der auch die Übergabe de idozzz des rz'cds in Aussicht stellte (ebd., Nr. 317), doch noch zwei Jahre
später forderte Ruprecht vergeblich die Herausgabe der Reichsinsignien (ebd., Nr. 468).
1572 So das Testament Ruprechts (Regesten der Pfalzgrafen am Rhein, Bd. 2, Nr. 6254). Bereits
auf seinem Italienzug hatte Ruprecht seine Krone für 1200 Dukaten versetzen müssen (ebd.,
Nr. 1895; siehe dazu auch Nr. 2792). Zu Ruprechts eigener Krone vgl. auch unten, Anm. 1589 so-
wie SiLLiB, König Ruprechts Krone.
1573 Vgl. KRAus, Haltung der Reichsstadt Aachen, S. 22-25 sowie KRAus, Quellen zum Einzug König
Ruprechts in Aachen, S. 303f. Zu Ruprechts Thronsetzung in Aachen kurz auch HörLER, Rup-
recht von der Pfalz, S. 360-362 und DÜRSCHER, Der wacklige Thron, S. 156f.
1574 RTA 4, Nr. 233, S. 270, § 1, Z. 41.
1575 Ebd., S. 271, § 2 und 3.
1576 Ebd., § 5, Z. 19-25: z'fozzz wazzzz azzsor dorre der dazzzg za Az'cdo z'zzgorzYof, so so? er aa/dozz dozzzgssfaio da-
soids sz'czozz. azzd z'sf daazz der drz'or orzdz'scdq/d a/dozrz Rz'zzo oz'zzor da, der so? zwo dz'o crozzo z'zz dom süzio a/^
soezozz. z'sf ador dor drz'or orzdz'scdq/d za dor zzY doz'zzor da, wozz dazzzz dz'o zzozz Az'cdo dogorozzdo sz'zzf dor azz-
sorzzz dorrozz dozzz dazzzgo dz'o crozzo also a/soczo dor darza fögoiz'cd z'sf, dor so? os dasoids za dor zzY fazz, doed
siocdfz'cd'c azzo sogozz drz'osozz saldo odor azzdor zz'ord'cdozY za dor crozzazzgo, azzd soi aaed darza zzzY azzdors
fzzzz. Etwas unklar bleibt hier, auf welchen Fall sich das Unterlassen der übrigen Handlungen
genau bezieht. Möglicherweise gab dies zu der späteren Präzisierung Anlass.
1577 Ebd., § 4 und 6, das Zitat Nr. 234, S. 272, Z. 16f.
 
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