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Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Der Weg zur Krone Titelzusatz:: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,2: Ostfildern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.34719#0141

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576

Herrschererhebungen des Spätmittelalters

von Kaiser und König abgeschlagen:^' Eine Prozession durch die Wahlstadt, in deren
Zentrum sich allein Maximilian befand, war offenbar nicht die Art von rituellem Akt,
mit dem Friedrich III. dessen Erwählung abgeschlossen sehen wollte.

5.15.2 Der Krönungszug nach Aachen
Während Friedrich III. bei der Prozession von der Bartholomäuskirche zu seiner Her-
berge seine Kaiserkrone trug/^o war Maximilian nach seiner Altarsetzung nur mit ei-
nem Barett bekleidet worden.^ Der neue König beabsichtigte jedoch, dieses bald ge-
gen eine Krone einzutauschen: Nur zwei Tage nach der Wahl hoffte er, am 5. März, dem
Sonntag Letare, in Aachen gekrönt zu werdend'^ Wiederum nur drei Tage später brach
eine kleine Gruppe aus Nürnberg nach Frankfurt auf, um Kaiser Karls Icron, swerf, zcpicr,
ap/cl and Kaiser Karls Ideider für die bevorstehenden Feierlichkeiten heranzuschaffen.^3
Der Kaiser hatte unterdessen am Tag nach der Wahl begonnen, bei den anwesen-
den Kurfürsten und Fürsten um Unterstützung gegen Matthias von Ungarn zu werben,
worüber - neben der Frage der Krönung - auch am darauffolgenden 18. Februar verhan-
delt wurde.^4 Da im Gegenzug jedoch Forderungen nach der Einrichtung des Reichs-
kammergerichts, einem Fandfrieden und einer neuen Münzordnung vorgebracht wur-
den und die genaue Form der Reichshilfe ebenfalls unterschiedlich gesehen wurde,
zogen sich die Verhandlungen letztlich über einen Monat hinV^ Anfangs wurde noch
mit einer baldigen Reise nach Aachen gerechnet/'^' doch war seit dem 11. März allge-

2129 RTA MR 1, Nr. 187 S. 185: Darnach sez'zzf dz'c K)y mit dczzz Ks. azzd Kg. gazzgezz In des Ks. /zerherg. TMzezz
dz'e K^ dezz erwedezz Kg. /zez'zzzgekzYezz wollen, alw der Ks. azzd Kg. Izalzen das zzzY gesc/ze/zezz lassen wollen,
sondern z'ren lefll. Cn. z'n z're /zezizerg erlealzl.
2130 Ebd., Nr. 911, S. 902:... der Ks., z'n sz/zzer Irsl. Icosparizc/zezz leronencappen and clez/dM"!?; Nr. 915b, S. 928:
... andgzeng der Ks. gelcronf daras; Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek,
8° Jus Germ. III, 1550 Inc, f. 9r: de Irez/ser nzet zz/'zzre Irez/serlz'clrer croonen gecroent, nzet cappen enn clee-
dzgen.
2131 RTA MR 1, Nr. 913, S. 910: ... ende op zz/zz /zoo/z een roode/hzweeiezz Izonnelle, daz'raf dezz opsiac/z, was
wer m'ng/zern Izreelgerzoederl nzz'l willen arnzz'nen; Nr. 930, S. 1006: ane Izarelle/orl rz'ce.
2132 Brief Maximilians an Erzherzog Sigismund von Tirol vom 18. Februar 1486, ebd., Nr. 197 S. 199.
2133 Ebd., Nr. 932, S. 1016, ebenfalls mit dem 5. März als Krönungstermin. Vgl. dazu auch Nr. 862,
S. 784, zum 18. Februar: Das z'sl war, das der f... anieseriz'c/zj den pon Narzzzherg gesc/zrz'hezz /zal, das sie
z'nz Ks. f... anieseriz'c/zj sc/zz'ciren sadezz, dann z'r sc/zrezher einer z'sl /zz'e. Anlässlich der vollzogenen
Wahl wurden am 21. Februar in Nürnberg alle Glocken geläutet und in allen Kirchen das Te
Deum gesungen (Tucher'sche Fortsetzung der Jahrbücher bis 1469, S. 491).
2134 RTA MR 1, Nr. 311, S. 313-315. Vgl. auch die Gesandtenberichte und narrativen Aufzeichnungen,
Nr. 862, S. 783f.; Nr. 892, S. 856f.; Nr. 910, S. 889f.; Nr. 915b, S. 929; Nr. 930, S. 1007f., zum 18. Fe-
bruar, S. 1008:... ef ü'zzdrezzf consoii iongao espasse fazzf sar ipfaif da roz/ de Hozzgaerz'e t?ae poar io corozz-
zzezzzezzf da roz/ dos Ronzains; Priebatsch (Hg.), Politische Correspondenz, Bd. 3, Nr. 1180, S. 519. Es
dürfte kein Zufall sein, dass Maximilians Schreiben an Sigismund von Tirol (oben, Anm. 2132)
vom gleichen Tag datiert. Eine um denselben Zeitpunkt ergangene Aufforderung Maximilians
an Herzog Johann von Kleve, dieser solle zur Krönung erscheinen, enthielt hingegen keine ge-
naue Terminangabe (RTA MR 1, Nr. 205, S. 203).
2135 Vgl. RTA MR 1, Nr. 312-338 sowie von den zahlreichen Gesandtenberichten besonders den Sam-
melbericht der oberbayerischen Gesandten, Nr. 869, S. 791-803. Parallel zu den Verhandlungen
erschienen Boten verschiedener europäischer Mächte, die Maximilian zu seiner Wahl gratulier-
ten (vgl. Nr. 930, S. 1009-1011).
2136 Ebd., Nr. 892, S. 858, vom 22. Februar; Nr. 863, S. 785f., vom 23. Februar.
 
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