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Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Der Weg zur Krone Titelzusatz:: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,2: Ostfildern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.34719#0142

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Maximilian I. (1486)

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mein bekannt, dass diese sich bis nach Ostern (26. März) verzögern würde.^^ Hinzu
kam, dass in der Zwischenzeit nicht nur Margaretha, die Schwester des Kaisers und
Mutter des Herzogs von Sachsen, sondern auch Kurfürst Albrecht von Brandenburg
verstarb, so dass die Verhandlungen durch die beiden Trauerfeiern zeitweise unterbro-
chen wurden/'^
Nachdem am 26. März gemeinsam das Osterfest gefeiert worden war, brachen
Friedrich III., Maximilian, die Kurfürsten und weitere Fürsten, Grafen und Herren zwei
Tage später mit yo/ün; sdmNc per Schiff nach Aachen aufd'^ Die Erzbischöfe von Köln
und Trier hatten die Stadt bereits am 20. März verlassen, und auch Herzog Ernst von
Sachsen war einige Tage zuvor abgereistA^' Mit etwa 20 Schiffen ging es zuerst nach
Bingen, wo der Kaiser und sein Sohn wegen eines Unwetters einen weiteren Tag aus-
harren mussten, während der Erzbischof von Mainz und Albrecht von Sachsen den-

2137 Ebd., Nr. 867 S. 790; Nr. 897 S. 864; Nr. 899, S. 866:... so werde a&er aisMde mf Ms der /n'lje als etwas,
doed lo/Mzzo Mz'ozzzaz! Icoz'zz wissen /zazz, Mnd Ms solz'c/zezz: z'sf der perzMg der legi. UoMMMge erwac/zsezz, Mzzd /zalz
des ez'rz wissen, das oor ostern nz't werde MS der irrÖMMMge. Es kursierten zu dieser Zeit Gerüchte, dass
der Kaiser seinen Sohn nicht zur Krönung begleiten würde (Nr. 866, S. 789; vgl. auch Nr. 868,
S. 791 und noch weitergehend die unbestimmte Angabe der Jahrbücher des 15. Jahrhunderts
aus Nürnberg, S. 377: Mnd cs WMrd ein irrnng das man noc/z nz't mainef, z'n zn icronen, nnd wnrd doc/z
darnach geirroni). Andere Berichterstatter gingen allerdings weiterhin von einer gemeinsamen
Reise aus (Nr. 899, S. 867). Am 19. März rechneten die brandenburgischen Räte für den nächsten
Tag mit dem Aufbruch des Kaisers und des Königs (Nr. 859, S. 775), doch reisten nur die Erz-
bischöfe von Köln und Trier ab.
2138 Vgl. zu den Feierlichkeiten für Margaretha RTA MR 1, Nr. 910, S. 890, Nr. 911, S. 903, Nr. 930,
S. 1008f., Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, 8° Jus Germ. III, 1550
Inc, f. 9v, Froning (Hg.), Historisches aus Büchern des Bartholomaeusstiftes, S. 54f. und Fro-
ning (Hg.), Aufzeichnungen des Johann Heise, S. 226f., für Albrecht RTA MR 1, Nr. 911, S. 904f.,
Nr. 930, S. 1011 (mit falschem Datum), Historia electionis et coronationis Maximiliani I., S. 30,
Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, 8° Jus Germ. III, 1550 Inc,
f. lOr-v und Froning (Hg.), Aufzeichnungen des Johann Heise, S. 227 Der Tod des Bischofs von
Augsburg, der am 23. Februar verstarb (Nr. 863, S. 785; Hektor Mülich, Chronik, S. 271), wurde
offenbar nicht eigens begangen. Nach Priebatsch (Hg.), Politische Correspondenz, Bd. 3,
Nr. 1180, S. 518 wurde der Leichnam am folgenden Tag azMhzmafasz'erf und dann nach Augsburg
transportiert.
2139 Zur Reise nach Aachen siehe RTA MR 1, Nr. 874, S. 814 (zu Rhens), Nr. 875, S. 815f., Nr. 885, S. 845,
Nr. 915b, S. 929-931, Nr. 916, S. 945f. (ab Köln), Nr. 917 S. 954f. (Zitat S. 954), Nr. 930, S. 1012f.,
Historia electionis et coronationis Maximiliani I., S. 30f.; Göttingen, Niedersächsische Staats-
und Universitätsbibliothek, 8 Jus Germ. III, 1550 Inc, f. llr-12v; Bericht des Ritters Ludwig von
Eyb, S. 2-4, wohl die Vorlage für Nr. 915b (siehe die methodischen Überlegungen unten, Kapi-
tel 5.15.3).
2140 RTA MR 1, Nr. 885, S. 845; Nr. 917 S. 954; Froning (Hg.), Aufzeichnungen des Johann Heise,
S. 227 (mit unpräzisem Datum: gemeinsame Abreise von Köln, Trier und Ernst von Sachsen).
Zum Reiseweg Herzog Emsts von Sachsen siehe Nr. 929, S. 997 In Nr. 917 werden auch die Kur-
fürsten von Trier und Köln zu den Begleitern des Königs gezählt (vgl. auch undifferenziert
Froning [Hg.], Historisches aus Büchern des Bartholomaeusstiftes, S. 57: Imperator CMm (W/mhus
przMCz'pzhMS descendii namgio), doch spricht gegen ihre Anwesenheit nicht nur die explizite Er-
wähnung der früheren Abreise in den Aufzeichnungen des Frankfurter Stadtschreiberdieners,
sondern auch die Tatsache, dass sie in allen Berichten erst wieder in Köln in Erscheinung treten.
Pfalzgraf Philipp weilte ebenfalls seit dem 12. März nicht mehr in Frankfurt, kehrte jedoch am
24. zur Reise nach Aachen dorthin zurück. Vom, Von Grenzen ungestört, S. 280 lässt fälschlich
alle Kurfürsten bis auf den Herzog von Sachsen gemeinsam mit Kaiser und König von Frank-
furt aufbrechen. Zur Feier des Osterfests siehe Nr. 930, S. 1012 sowie ausführlich Froning (Hg.),
Historisches aus Büchern des Bartholomaeusstiftes, S. 55f., wo zuvor weitere Gottesdienste
kurz beschrieben werden.
 
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