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Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Der Weg zur Krone Titelzusatz:: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,2: Ostfildern, 2012

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34719#0090

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Albrecht II. (1438) und Friedrich III. (1440-1442)

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Stadt karrten,'^'" eine Position die auch von anderen Städten eingenommen wurde.'^
Eine leicht abweichende Ansicht schließlich vertrat die Stadt Augsburg, die zu verste-
hen gab, es sei nicht bekannt, das soüc/ts uormals ans nie i?cscdcdcn is, das Römischen (cani-
^en, cc and si^ebvnef, daidi^an^cn aerscdeden si.'^^
Mochten diese Aussagen nicht für alle Städte den Tatsachen entsprechen,^' so ist
doch bemerkenswert, dass unter den zahlreichen Weigerungsgründen auch die Krö-
nung noch eine Rolle spielen konnte. Als Termin für ihre Durchführung war mögli-
cherweise noch im November 1439 auf dem in Frankfurt stattfindenden Hoftag Christi
Himmelfahrt des folgenden Jahres, der 5. Mai 1440, ins Auge gefasst worden V"' Doch
zu diesem Zeitpunkt hatte der Gang der Ereignisse die Planungen bereits in Luft aufge-
löst, da Albrecht II. nach nicht einmal zweijähriger Regierungszeit am 27. Oktober 1439
verstorben war.'^ Zwei Kronen hatte er in feierlicher Zeremonie empfangen, doch die
römisch-deutsche Krone sollte ihm auf ewig verwehrt bleibend^

5.14.2 Die Wahl Friedrichs III.
Noch in Frankfurt erfuhren die versammelten Kurfürsten beziehungsweise ihre Ge-
sandten am 10. November 1439 von Albrechts Tod Bereits wenige Tage später erging
durch den Erzbischof von Mainz für den 28. Januar 1440 die Einladung zur Neuwahl,
wie nach dem Tod Sigismunds exakt drei Monate nach dem Todestag des Herrschers.'^
Vor diesem Termin fand am 20. Dezember in Lahnstein eine Zusammenkunft der drei
geistlichen Kurfürsten mit den Gesandten der Pfalz, Sachsens und Brandenburgs statt,
bei der unter anderem die Kirchenfrage erörtert wurde.'^ Die rheinischen Erzbischöfe
trafen außerdem untereinander eine Abmachung über die anstehende Königswahl, die
für eine einmütige Stimmabgabe der drei Kurfürsten sorgen sollte.'^ Ein Kandidat

1867 Ebd., Nr. 117 S. 229, § 18 sowie Nr. 152, S. 270f., § 8.
1868 Ebd., Nr. 152, S. 270, § 2 (Nürnberg), § 4 (Ulm, mit dem Zusatz: es sz'czz od: wo/ Unser und Uzzzzg ge-
wesen, die des nie Fegeri noc/z wir in das nic/zi getan /zaFen). Vgl. außerdem Nr. 153, S. 271f., § 1-8 und
10.
1869 Ebd., Nr. 152, S. 270, § 5, Z. 30f.
1870 Vgl. zum Beispiel die Herrschererhebung Ruprechts von der Pfalz (oben, Kapitel 5.12.4).
1871 RTA 14, Nr. 224, S. 426, Z. 19f.: piaczzif ecian: ozzzzzz'Fzzs, nf, si/ieri pofesf, tynod ejzzs coronacio z'zz/esfo
ascczzsz'ozzz's donzini ccMvarch/r. Zur Quelle vgl. ebd., S. 398.
1872 RI XII Nr. 1178a.
1873 Zu der Annahme der älteren Literatur, eine solche Krönung habe tatsächlich stattgefunden,
siehe RTA 13, S. 116, Anm. 3.
1874 Vgl. RTA 15, S. 1 für die Verbreitung der Nachricht im Reich, zur Totenfeier die panegyrische
Darstellung bei RTA 14, Nr. 224, S. 426f.
1875 Das Einladungsschreiben RTA 15, Nr. 72, wie bei der Wahl Albrechts als deutsche Übertragung
des Formulars der Goldenen Bulle. Sigismund war am 9. Dezember gestorben, die Einladung
erfolgte auf den 9. März (siehe oben, Anm. 1846). Albrecht hingegen starb am 27. Oktober (RI XII
Nr. 1178a), doch mag auch der 28. als Datum im Umlauf gewesen sein (korrekt hingegen der
Brief Nürnbergs vom 6. November, RTA 14, S. 424, Anm. 8).
1876 RTA 15, Nr. 71. Zu den möglichen Themen der Versammlung vgl. ebd., S. 30f.
1877 Ebd., Nr. 72. Nach dem Bekenntnis zur Einigkeit (§ 1) wurde die Suche eines geeigneten Kandi-
daten vereinbart (§ 2). Sollte im Vorfeld der Wahl noch keine Einigkeit erzielt worden sein, so
sollte durch Mehrheitsentscheid der drei Erzbischöfe sowie jeweils zwei ihrer Räte eine Ent-
scheidung getroffen werden (§ und 4). Wenn allerdings bereits zwei der drei Erzbischöfe einen
 
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