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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.4251#0069
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1S,erte Dis^ in rechteckig, ,
^mung, darunter die Jahren
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ihr selten.
B. Weitere graphische Arbeite,
16. Illustrationen zu: Jensen,!).'
chwarzwald; mit niustratkw,
V. Haseman, E. Lugo u. a. Leipr:
imelang, 1. Ausl. 1890.
Von Lugo sind: a) Holzschnitte: Yolfe
»teiner Klotz — Alt-Breisach - Freitagu
- St. Blasien — Wutachtal - ScbefckAl
iadolsszell. — Textbilder: Die hohe SteigS.'-
,'älchen S. 15 — Kirche von Denzlingen 58-:
m Hochwald S. 84 - Wassersall S.90—Cr |
vatzenstein S. 94 — Gutleutkirche S.-
\apelle aus der Ruine Landeck S. 12! -':.
3urg S. 125 — ThennenbachS.li7-W*
S. 129 — Suggenbad S. 131 - Köpste.
— Teuselskanzel S. 136 - Felsdkiltl
Gütenbach S. 145 - Viadukt über fc ton: ;
S. 152 — Blick gegen Güntherstal S. 165-:
borg (Kopsleiste) S. 171 - Fei:-,. I
Schluchsee S. 181 - Beleben von!)**»
Blauen vom Röteler Schloß aus S. 192-fc-
_Aus demWehratalS.207 -H«po^
l - StühlingenS. 227 - Kaiserstuhl von
48 - Limburgs. 251-Hegao von

■ischulen. Herausgegeben te--
!r in Karlsruh, (Von«*

Zu Hest

,14, 16,18,21
Dr. Siegfried Gra

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Da unter f*}*
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gewidmet, ferner prächtige seltene Bucheinbände mit den
Wappen Ludwigs XIII., Franz' I., der Diana von Poitiers
und Karls IX., derEinbandHeinrichsIII. mit dem Totenkopf,
der mit dem Maßliebchenmuster u. s. w. Diese herrliche
Sammlung ist im Petit Palais aufgestellt und wurde am
10. Dezember eröffnet.Dutuit hatte zurBedingunggemacht,
daß die Stadt sich innerhalb zweier Monate über die An-

Ausstellungen.

München. Die Graphik auf der Frühjahrs-
Ausstellung der Sezession. — Zwei schmale
Gänge mit nicht gerade glänzenden Beleuchtungs-
verhältnissen bergen im Ausstellungslokal der Sezession
die kleinen Stiefkinder der Kunst, die Schwarzweiß-
Blätter. In diesem Falle kann man einmal wirklich von
Schwarzweiß-Arbeiten sprechen, denn die farbigen
Lithographien, Holzschnitte und Kupferätzungen, welche
allmählich die traditionelle Bezeichnung fast deplaciert
erscheinen lassen, sind so gut wie gar nicht ver-
treten. Was da ist, besticht zum größten Teile nicht
durch besonders glänzende Qualitäten; immerhin ist es
interessant genug, eingehender besichtigt zu werden. In
erster Linie gilt das von den Radierungen Eduard
Münchs, mit dem sich die meisten Besucher absolut nicht
auseinandersetzen können, da sie der festen Überzeugung
sind, von ihm zum besten gehalten zu werden. Und man
kann es in der Tat verstehen, wenn gar mancher über
diese Kunst höhnisch lächelt, zumal der, welcher gewohnt
ist, unter einem Kupferstich ein in allen Teilen fürtrefflich
durchgearbeitetes Meisterblatt zu sehen. Das sind diese
flüchtigen Radierungen, die man nur als leichte Gedanken-
skizzen bezeichnen kann, ganz gewiß nicht. Aber sie
wollen es auch nicht sein; und das ist ja schließlich die
Hauptsache. Immerhin wird man aber darüber streiten
können, ob die graphischen Techniken für derartige
epigrammatische Skizzierungen einer flüchtigen Idee als
das geeignetste Ausdrucksmittel betrachtet werden
können; und da will es mir doch scheinen, als ob das
nicht der Fall wäre. Wenigstens neige ich persönlich
zu der Ansicht, daß eine künstlerische Niederschrift erst
dann in größerer Auflage reproduziert zu werden ver-
dient, wenn auch die Form, in der der Gedanke ausge-
sprochen wird, mehr oder weniger ausgereift erscheint.
Oder hat man schon gehört, daß meinetwegen ein Dichter
gleich jede gute Idee, die ihm durch den Kopf schießt,
in der Offizin drucken läßt? Doch ich will mich durch ein
konkretes Beispiel rechtfertigen: Da haben wir zum Bei-
spiel Münchs »Badende Weiber«, ein noch durchaus
unfertiges Blatt, bei dem die meisten Beschauer sehn-
süchtigen Auges — und wohl immer vergeblich — das
Wasser suchen, in dem sich diese Frauen baden, oder
baden wollen, oder gebadet haben. Welche von diesen
drei Möglichkeiten hier zutrifft, läßt sich nämlich ebenfalls
nur mit großen Schwierigkeiten feststellen. Was man mit

nähme des Vermächtnisses entscheide und daß nach Verlauf
von vier Monaten die Sammlung öffentlich zugänglich
sei, bei sonstigem Verlust der Erbschaft zu Gunsten der
Stadt Rom. Man ist zur bedungenen Zeit fertig geworden
und die aufgestellte Sammlung macht den glänzendsten
Eindruck. C.-J.

einiger Deutlichkeit sieht, ist ein uns den Rücken zu-
kehrendes unbekleidetes Weib, das in der Kniebeuge
kauert. Ob die Dame Freiübungen macht oder gerade
im Begriff ist, sich das erste Kleidungsstück über-
zuwerfen, kann ich nicht sagen. Jedenfalls ist von
letzterem nichts zu sehen, und ich neige daher mehr
zur militärischen Ausfassung der ganzen Szene; wofür
ich als weiteren Beleg die stramme Haltung der zweiten
Frau anführe, die gleichgiltig vor sich hinblickend die
Hände straff an die Schenkel gelegt hat. Die Tätigkeit
der dritten dieses merkwürdige Ensemble vervoll-
ständigenden Frau läßt sich selbst beim besten Willen
nicht feststellen. Es ist möglich, daß sie sich die Haare
wäscht; doch kann es auch sein, daß man ihr einen Sack
über den Kopf gezogen hat, damit sie »Blindekuh« spiele;
ich weiß es nicht, denn an Stelle ihres Kopfes gewahrt
man nur einen dunkelmassigen Fleck, der in seiner Form
ganz entfernt an die Gestalt einer Retorte erinnert. Doch
es sei genug; ich sehe, es ist in einem solchen Falle
wirklich schwer, satiram non scribere. Ein anderes Blatt:
Kahle Fichtenstämme am Wasser; zwischen ihnen eine
Frau, die ihre Hände auf den Rücken gelegt hat und sehn-
süchtig in die Ferne schaut. Über dem kaum sichtbar
werdenden Wasser steht der blasseMond, der einen langen
Lichtstreifen über den glatten Spiegel der stillen Flut
wirft. Der Lichteffekt ist etwas grob; aber das muß man
sagen: durch die eintönige, gleichmäßige, fast gar nicht
differenzierte Ätzung dieses Blattes ist die seltsam
ermüdende, einschläfernde Wirkung, die die blaue Stunde
der Dämmerung mit sich führt, nicht übel zur Darstellung
gebracht; und das scheint mir dasThema dieser Radierung
gewesen zu sein. So sehr aber eine derartige alles
nivellierende Technik in einem Falle sein Gutes haben
kann, so verfehlt kann sie im anderen sein. Einen Beleg
dafür haben wir in dem »Tiergarten«, dessen Eintönigkeit
nur durch drei alte Weiber belebt wird, die mit wer weiß
was für einer Arbeit beschäftigt sind. Es ist bei der
skizzenhaften Durchführung nur soviel zu erkennen, daß
zwei von ihnen eine Art Kiste tragen, während die dritte
eine Harke hält. Das Blatt wirkt etwas tot, und die hellen
Flecken treten zu patzig heraus. Motivierter erscheinen
solch scharfe Gegensätze zwischen Schwarz und Weiß
in dem originellen Stück, wo der dunkle, gespenstische
Leichenwagen über den von geschäftigem Leben bewegten
Platz der arbeitsfrohen Großstadt fährt. Trambahn und
 
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