Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1921

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4140#0045
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
?! Unm,tt*u,.

enviihnten V%
erderiu.-, .aenist......

LMando„ ■ M"8
:rderMüncCr>ö

RSZeiten> gCN

to

barkeit der p,R

hnunS'st.dieden,!.S0'8'
ng^Tagebeschn>ler

^-akter velsf %^

:m man bisher überh
.'"fmit der Feder£

s-andern d,e Kopie emer
t.mmung aber durch ihre
hnik ungemein ersehe
än Anh;i'tspunkte für eiw
Vorbüdes verloren, die in
te Hälfte des XML Jahr-
zumal der Künstler sein
opiert, sondern im Geiste
ifall wird zweifellos einmal
schein bringen, das wahr-
wir dem handschnftlichen
Blatt zeigt nämlich starke
xemplaren besitzt und die
ig mit anderen Federlitho-
;ings in kleinerem Format
Lasteyrie für sein »Recuei!
r nicht möglich, im gegen-
legung an Bergeret vorzu-
:ndig wäre, daß das Blatt
fianino im Pariser Cabinet

lg zu Grafts Katalog.
er Tote von einem M^
; auf einem Sessel.

,rd. Einfassungen.^

26-8h. Kreide-(AI"'-3

:densZunickgest* „

;ammenhar,gs">'^
itter einer noch g« ^

, (Griff, Nr. 8 und 9)

,e portrait de I

M de

Fort*'

^

2. Kommunion. Ein Priester, die Patene (?) in Händen,
steht vor einem knienden Ministrantenknaben, der
ein offenes Buch haltend, dem Beschauer den Rücken
zuwendet. Links von dieser Gruppe ein Mädchen und
ein dürftig bekleideter Knabe mit einer brennenden
Kerze, im Hintergrund zwei Kinder. Rechts drei Kinder,
von denen zwei in einem Gebetbuch lesen, während das
dritte, den Kopf auf den linken Arm aufgestützt, sitzend
schläft. Vor ihm auf dem Boden ein aufgeschlagenes
Buch. Der Druck ist sehr schwach und setzt stellen-
weise ganz aus. L. u. bez. mit dem ligierten Mono-
gramm » Sx« (Nagler, Monogrammisten IV., Nr. 2811,
zweites Zeichen). Druck von Frederic Andre in Paris
um 1805. Ca. 193 h., 28'7 b. Kreide. (Abb. S. 37.)

Le Baron Auguste Boucher-Desnoyerst?):

3. Heilige Familie. Gegenseitige Kopie nach dem Ge-
mälde Bemardino Luinis in der Pinakothek der Am-
brosiana in Mailand. Nicht bezeichnet. Der linke untere
Teil des Steines ist abgebrochen. Druck von Frederic
Andre in Paris um 1806. Ca. 20-3 h„ 25'8 b. Feder.
(Abb. S. 38.)

Pierre Bouillon(?):

4. Grablegung. Kopie einer italienischen Handzeichnung
aus der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts. Der in
ein großes Tuch gehüllte Leichnam Christi wird von
drei Männern, neben denen die klagende Maria steht,
in ein Felsengrab getragen, aus dem die Köpfe dreier
Fackelträger hervorragen. Links im Hintergrund vier

Giuseppe Longhi, Madchenkopf.

Lithographie.

trauernde Frauen. Einfassungslinien. Auf der Rück-
seite kaum wahrnehmbare Spuren eines mißlungenen
Druckes derselben Darstellung. Druck von Fredenc
Andre in Paris um 1805. Nicht bezeichnet. 25-2 h„
20-5 b. Feder. ("Abb. S. 39.)

II

In Italien konnte die Lithographie noch viel schwerer festen Fuß fassen als in den übrigen Ländern, obwohl ihre
Einführung bereits frühzeitig dort erfolgt war. Das hängt nicht zuletzt mit den politischen Verhältnissen der Zeit zu-
sammen, die der ruhigen Ausbreitung einer neuen Erfindung, deren Bedeutung und Brauchbarkeit nur ganz vereinzelt
und selten erkannt wurde, keineswegs günstig war. Erst nach dem Sturze Napoleons, nach Eintritt einer allmählichen
politischen Konsolidierung, begann auch in Italien die neue Druckart aufzublühen und sich, begünstigt durch die Gründung
leistungsfähiger Druckereien, die mit den großen Anstalten des Nordens in Verbindung standen, rasch zu entwickeln.

Die Anfänge der Lithographie in Italien sind noch wenig erforscht.1 Die erste lithographische Presse Italiens stand
in Rom. Sie war eine Gründung (1805) der Brüder DallArmi und Raphael Winters, erfreute sich aber nur kurzer Dauer.
Nur zwei Blätter, die aus dieser ersten römischen Anstalt hervorgegangen sind, haben sich erhalten: eine Landschaft
von Josef Anton Koch und eine von Andrea Dall'Armi, die heute die Ferchl-Sammlung in München bewahrt.

Von lithographischen Bilddrucken der zweiten italienischen Anstalt, die ein Tiroler namens Werz (Wertz) zusammen
mit einem Gehilfen Senefelders, Matthias Grünewald, 1807 in Mailand errichtet hatte, kannte man bisher kein sicheres
Blatt. Ein Porträt des berühmten Buchdruckers Bodoni,3 von einem unbekannten Künstler lithographiert, wurde als einziges
von Gräff mit großer Wahrscheinlichkeit der Anstalt des Werz zugeschrieben, eine Zuschreibung, die im folgenden vielleicht
eine Bekräftigung erfahren dürfte. Hier soll nun der Versuch gemacht werden, das Gräffsche Verzeichnis der italienischen
Inkunabeln, das nur vierzehn Blätter umfaßt, durch eine Anzahl von Drucken der Werzschen Anstalt recht wesentlich zu
ergänzen und zu vermehren.

Ober die Gründer der ersten Mailänder Anstalt wissen wir nur sehr wenig. Senefelder3 berichtet ganz kurz, »1807
errichtete ein Herr Werz durch meinen ehemaligen Lehrling Grünewald eine Steindruckerey in Mayland, welche
ebenfalls keine vorzüglichen Fortschritte machte«. Werz scheint also nur die Mittel für die Errichtung der Druckerei

auch

dieser

Stelle

f.-'

l Die wichtigste neuere Arbeit ist wieder ein Aufsatz Dr. Walter Grafts in der Zeitschrift für Bücherfreunde 1913, Heft 11 : »Die Einführung
der Lithographie in Italien«, der auch die altere Literatur zusammenstellt und auf den hier oft hingewiesen weiden muß.
- Abgeb. b. Gräff S. 329, Abb. 2.
3 «Vollständiges Lehrbuch der Steindruckerey-, S. 114, Anmerkung.

— 41 —
 
Annotationen