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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.4140#0049
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Titel, ebenso wie dieser in geschriebener lateinischer Kursiv, folgt
ein Sonett, das in schwulstiger, blumenreicher Sprache die Ver-
dienste Moscatis feiert, und das »II Segretario Generale Rossi«1
zum Verfasser hat; darunter befindet sich dann die erwähnte
Adresse von Werz. Die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte
Seite schmückt das Bildnis. Es läge nun die Vermutung nahe, das
übrigens künstlerisch ziemlich wertlose Porträt, das in Zeichnung
und Aufmachung eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bodoni-Porträt
(siehe S. 41, Anm. 2) aufweist, mit dem Text in Zusammenhang
zu bringen. Doch scheint ein solcher kaum zu bestehen, da Moscati,
dessen Bildnis man vermuten könnte, damals über 70 Jahre alt
gewesen sein müßte, und wir auf der Lithographie einen wesentlich
jüngeren Menschen vor uns haben. Überhaupt ist es nicht unwahr-
scheinlich, daß Bildnis und Text keinen inneren Zusammenhang
haben. Außer der verschiedenen Druckfarbe — das Sonett ist
schwarz gedruckt — spräche noch der Umstand dafür, daß
das Bildnis nicht sorgfältig in der Mitte des Blattes angebracht
ist. Es wäre also möglich, daß man die überzähligen Exemplare
der Festschrift, deren zweites Blatt ursprünglich ganz leer war,
nicht weggeworfen, sondern für Probedrucke und Druckversuche
verwendet hat. Das Auffinden eines zweiten Exemplares würde
diese Frage wahrscheinlich sofort lösen. Jedenfalls ist aber das
Bildnis nicht viel später oder früher als der Text entstanden, zumal
alle Berichte darin übereinstimmen, daß der Bestand der Werzschen
Anstalt nur von sehr kurzer Dauer war.

Und damit wären wir bei der schwierigsten Frage, bei der Frage der Datierung der fünf, respektive sechs Blätter,
angelangt. Das dürftige Vergleichsmaterial und die Literatur lassen uns dabei ganz im Stich. Weder mit Bossis Kopie
nach Bellini von 1813 (Gräff, Nr. 8)2 noch mit Adams Versuch aus dem Jahre 1811 (Gräff, Nr. 7) ist ein stilistischer Vergleich
möglich. Die Untersuchung müßte ihren Ausgang damit nehmen, daß man das Datum von Moscatis Festmahl feststellt, was
mir zwar nicht gelang, aber sicherlich möglich wäre. Dadurch hätte man wohl auch einen Anhaltspunkt für den vielleicht
1808 datierten Madonnenkopf Longhis,3 der ebenso wie die Festschrift, allerdings ein wenig verändert, die Werzsche
Adresse aufweist. Diese beiden Blätter scheinen auch aus derselben Zeit, um 1807 oder 1808, zu stammen, während
Longhis zweites Blatt und die Lithographie Appianis, der 1817 starb, aber bereits 1813 durch einen Schlaganfall arbeits-
unfähig geworden war, schon etwas später entstanden sind. Ich schließe das daraus, daß der Mädchenkopf Longhis einen,
wenn auch nicht wesentlichen, Fortschritt gegenüber dem Madonnenkopf zeigt, und alle diese Blätter, stilistisch unter-
einander zusammenhängend, den Namen eines Druckers oder Verlegers vermissen lassen; das wäre wieder so zu erklären,
daß diese drei Blätter trotz der Angabe Amatis, daß Appiani und Longhi noch bei Werz lithographische Versuche machten,
doch schon zu einer Zeit entstanden, als Werz Mailand bereits verlassen hatte, und daher nicht mehr in dessen Anstalt
gedruckt sind. Denn Werz verkaufte nach dem Fehlschlagen seiner Pläne sein Geheimnis, während sein Material ins
Kriegsministerium des Königreichs Italien wanderte, wo es noch allem Anscheine nach von Zeit zu Zeit auch von
Künstlern benützt wurde. Wann aber all dies erfolgt ist, wußte Amati nicht mehr anzugeben, so daß auch wir wieder nur
auf Vermutungen angewiesen sind, die aber dafür sprechen, daß die Anstalt des Werz nicht länger als von 1807 bis 1809,
wahrscheinlich aber nicht einmal solange bestanden hat. Innerhalb dieser drei Jahre müssen daher auch die Lithographien
Longhis, Appianis und die Festschrift entstanden sein.4

Jedenfalls hat es sich aber gezeigt, daß die Gründe für das rasche Eingehen dieser ersten Mailänder Druckerei nicht,
wie bisher angenommen wurde, in dem Mißlingen der Versuche5 und in der Unerfahrenheit ihrer Gründer gelegen hatten,
sondern daß die Ursachen anderer Natur gewesen sein müssen: schuld war vielmehr außer den unsicheren kriegerischen

edrucktes Sonett aus einer Festschrift für
Pietro Moscati.

i Wahrscheinlich der Dichter und Schriftsteller Giovanni Gherardo Rossi (1754 bis 1827). »Biografia degli Italiani illustri etc.«, Bd. 3, S. 339.

2 Nach Amati soll sich Bossi schon bei Werz als Lithograph versucht haben, dessen Anstalt aber 1813 sicherlich nicht mehr in Tätigheit war,
so daß dieses Blatt schon im Kriegsministerium gedruckt sein dürfte. Entweder liegt nun ein Irrtum der nicht sehr verläßlichen Quelle Amatis vor oder
aber hat Bossi schon früher bei Werz als Lithograph gearbeitet. Blatter aus dieser Zeit haben sich aber bisher nicht gefunden.

3 Franc. Longhena: »Notizie biografiche di Giuseppe Longhi«, Mailand 1831, und Giuseppe Beretta: ^Giuseppe Longhi«, Mailand 1837, erwähnen
in ihren Verzeichnissen überhaupt keine Lithographien Longhis.

4 1810 bekleidete Scopoli und nicht mehr Moscati die Wurde eines Generaldirektors des öffentlichen Unterrichts. Nach »Memorie ineditc di
Giuseppe Bossi« in >Archivio Storico Lombardo«, Bd. 5, Mailand 1878, S. 287.

'■> Dagegen ist es möglich, daß der in Mailand verwendete Stein, ein bei Verona gewonnener Kalkstein, tatsächlich nur eine geringe Anzahl von
guten Drucken gestattete, wie schon Marcel de Serres berichtet (»Annales de Chimic«, Bd. 72, 1809).

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