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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.3634#0010
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S. 69 ff.

Johann Leonhard Eysler, Titelblatt zum fünften Teil des Laub- und Bandelwerks.

kannte man schon — und die Vasen mit Früchten sind typische Zierden der Regence. Und völlig anders die entzückenden
Blätter 2 und 3: Bl. 2 besteht aus zwei parallellaufenden Streifen, der obere um eine Vase, an der rechts und links symme-
trisch C-Kurven herumgreifen, komponiert, akanthusbegleitet und in Akanthusgeranke ausklingend. Wagerecht führen
Randstücke, auf denen links ein Fruchtkorb, rechts ein Adler sitzt, zu den folgenden Motiven hinüber, links einer Akan-
thusspirale, rechts einer energiegesättigten, liegenden C-Kurve. Damit ist also die Symmetrie verlassen, eine Befreiung
von überkommener kompositioneller Bindung angekündigt. Die schielende Fratze unter der Vase ist ein süddeutsches
Motiv. Der untere Kurvenzug gruppiert sich symmetrisch um eine antikisierende Büste, die in der Leichtigkeit und koketten
Feinheit der Form, dem Geschmacke des französischen XVIII. Jahrhunderts entsprechend, wie die rein linear als Ornament
benutzte Profillinie eines Gesichtes in den äußersten Akanthusspiralen charakteristische Motive französischer Regence-
stecher sind. Ähnlich auf Berl. O. Katalog, Abb. S. 43. Sie in das süddeutsche Laub- und Bandwerk einzubeziehen und
dessen Charakter im Sinne des französischen Regencegefühls, auch mit Rücksicht auf die neuen Motive zu andern, ist
Eyslers Aufgabe. Die weiche Modellierung der Rollwerkbildungen des Blattes 1 und die zahmen Ansätze dazu auf Blatt 2
beiderseits der Vase und des Ovals, das Schilf, die Verfeinerung der Ranken, die Vase, der Blumenkorb mit über Kreuz
geführtem Geflecht erwachsen dem verfeinerten, zu sinnlichem Ausdruck sich steigernden Naturgefühl der Zeit. Auch in
den leichten grazilen Formen des entzückenden Blattes 4 — wenn auch Eysler sich im Verlaufe seiner Tätigkeit noch
zu viel konsequenteren, eigenwilligeren, unabhängigeren Erfindungen entwickelt — herrscht ihr Gefühl. Man könnte
es eine Kreuzung von Berain und der Regence nennen, eine Variante, die mit gegebenem Thema sich auf einer
andern, ganz neuen Ebene der reichgeschichteten deutschen Phantasie abspielt. Es handelt sich um eine Breiten-
komposition, in der auf einem treppenartigen, bandwerkeingefaßten Aufbau eine allegorische Figur thront. Rechts und
links von dem Aufbau läuft eine untere reihige Sphäre. Über der Göttin läuft eine andere parallel zur unteren, in der
Blumenkörbe, Vögel, mit zierlicher Bandschleife aufgehängte Medaillons und Girlanden in rhythmischen, lässigen
Bögen abwechseln. Alle die Einzelformen sind leicht, grazil; schwebend die Friese, luftig der ganze Aufbau unter dem
reinigenden Einfluß der kommenden Zeit. Freilich ist es hier nicht möglich, mit derselben Präzision, wie bei der Anlehnung
der Süddeutschen an Berain, die französischen Vorbilder nachzuweisen, jetzt, wo mit der Regence die bis gegen Ende
des Jahrhunderts fortwirkende Riesenfülle von Ideen und Formenabwandlungen mit stark individuellen Noten einsetzt.
Oppenort verwendet eigentlich nur zweimal ausgeprägtes Bandwerk. Einmal auf dem von Johann Daniel Herz zu

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