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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.3634#0034
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Die »Zweyte Ausgab . . . vorstellend Unter-
schidliche Cabinets und Alcoves mit curieusen Chamin
und Ofen ausgeziert« bringt (Bl. 4) den typischen Ofen-
aufbau: auf einem viereckigen Untergestell ruht der
geschwungene und größere Oberteil mit Bandwerk
an den geschwungenen Seiten gefaßt, von Laubwerk
umspielt. Als typisch ist auch die Panneaugliederung
über dem Kamin interessant auf Blatt 6, die zum
Vergleich mit den gedrungenen Deckerschen Kaminen
herausfordert: über dem viereckigen Kamin, auf dessen
Rand in der Mitte zwei C-Kurven mit Akanthus
krabbenartig sitzen, erhebt sich ein liegendes Oval aus
zwei C-kurvenartigen Rollwerkbildungen, darüber ein
geschwungenes kleines Feld, von dünnem Akanthus
überspielt. Über diesem Felde ist ein aus zwei symme-
trischen S-Kurven geformtes Gebilde. Diesen Aufbau
umschließt oben eine kräftig plastische C-Kurve. auf
der wieder eine Rollwerkkrabbe sitzt und von der
nach rechts und links Bänder hinabgleiten, die den
Aufbau einfassen und mit zwei C-Kurven in das
erwähnte Oval münden. Das Ganze ist mit feinem
Gefühl modelliert, vor einem Grunde, den nochmals
ein flacher bandartiger Rahmen faßt. Die castradoloris,
Grabbauten, die wie alle hier aufgeführten Einzelfolgen
zu Schüblers Hauptwerk gehören, gehen bei rein
architektonischem Motivmaterial in der Ähnlichkeit
der Tendenz zur Höhe von Decker aus. Aber schon
das zweite Blatt bringt die Wandlung zu neuer Stil-
form: die Aufbauten werden niedrig, auf breitem
Grundriß vom Boden sich erhebend und nach oben
sich verjüngend, aus kurvigen Voluten komponiert.
Am fortschrittlichsten in den angedeuteten
Regencetendenzen sind die Erfindungen der Schreib-
tische. Hier ist wirklich von Raumbildung zu reden.
Sie sind in die Zimmerecken komponiert mit ge-
schwungenen, ausgebauchten oder eingebogenen
Vorderseiten, die Seitenkonturen von großen Voluten
gefaßt, beziehungsweise überdacht. Dasselbe gilt
von »Toilette Tischen« und »Medaillenschränken«.
Seine Uhrenentwürfe bestehen aus dem gleichen
--* - •'-"''■ ' geschwungenen architektonischen Material mit be-

Johann Jakob Schübler, Aus dem Ornamentwerk. Augsburg, Jeremias Wolff. gleitendem zarten Akanthus. Die »Commod- und
(Ausschnitt.) Schlafsessel« bringen für die Ornamentik nichts

Neues: die »Sommerhäuser« haben nur architektonisches Interesse. Schüblers Taufsteine, Kanzeln und Kirchenorgeln,
Altäre und Beichtstühle erinnern zuweilen, besonders im Aufbau, an Decker. Doch sind sie durch die Gehaltenheit des
architektonischen Motivmaterials maßvoller.

Wichtiger ist eine weitere Stichfolge von Kaminen und Öfen, die äußerst selbständig in der Erfindung sind. Der
zweite Ofen ist als deutsche Kaprice in Form einer antikischen Vase gebaut: durch eine Faltendraperie zieht der Rauch
ab. Das fünfte Blatt zeigt über dem viereckigen Kamin einen riesigen Globus. Aus demselben architektonischen Voluten-
material, zu dem Elemente klassizistischer Ordnungen sich gesellen, bestehen die Pumpen und die Vasenentwürfe, wobei
es sich gelegentlich ereignet, daß Schübler nach Art seiner Zeit sich in gedankliche Geschmacklosigkeiten verliert. Das
zeigt seine »Repraesentation einer Vase so bey einem Tombeaux und Trauer Grufft zu gebrauchen, und mit etlichen
Figuren ausgezieret, welche theils auf die Verwesung, theils aber auf die Veränderung der Zeit, und der künfftigen Auf-
erstehung ziehlen«.

Den Schluß dieses ganzen umfangreichen Stichwerkes bilden die »Sechserley Neu inventierte Credences, und
moderne Caffe-Tische mit kleinen Glas Cabinetten de Byoux ou de Porzellaines, welches also eingerichtet damit man

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