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https://doi.org/10.11588/diglit.882#0051
Die Sammlung im Cultusministerium.
43
Unterstes Fach (das 3. von oben)
Nr. 2 von rechts:
Archaisches Flachrelief, in Sparta
befindlich.
Es gehört in eine ganze Reihe gleich-
artiger, doch zum Theil noch viel älterer
Monumente, die sämmtlieh ein sitzendes
Paar vorstellen, von dem der Mann einen
"VVeinbeeher (Kantharos), die Frau eine
Granate zu halten pflegt. Es sind "Weih-
xeliefs an heroisirte Verstorbene, die dem
Typus der Todtenmahldaratellungen nicht
allzu ferne stehen.
Nr. 3 (von rechts) Relief mit As-
klepios, Hygieia und einem Sohne,
ans Gortys in Arkadien, jetzt in Paris.
Das Relief trägt die Merkmale des
strengeren, fein durchgebildeten attischen
Reliefstils, welcher die nächste Zeit nach
IPhidias charakterisirt.
Am Ende der Reihe:
Torso einer Panzerstatue von einem
Grabmal.
Gegenüber (Nordwand):
Architektonische Fragmente, na-
mentlich von Dachgesimsen (Trauf-
rinnen), mit Rankenwerk und (öst-
lich) Löwenköpfen als Wasserspeiern;
die letzteren aus Thon.
Links am Boden: Canellirte und
glatte Untersätze von Weihgeschenken,
zum Theil wohl Geräthen, Weih-
wasserbecken u. s. w.
118) 119) Gewandstatuen aus rö-
mischer Zeit. Auch die eines Mäd-
chens (Themison); ohne besonderes
Verdienst.
Hinten: *Gipsabguss einer sehr
hervorragenden Marmorgrabvase, im
Privatbesitz; Myrrhine wird von Her-
mes aus dem Kreise ihrer Angehöri-
gen entfuhrt. Maassvoll edler Stil
der Blüthezeit.
Aegyptisirendes Bild einer liegen-
den Sphinx, aus dem Kloster Luku in
Peloponnes. Römischer Zeit ange-
hörig.
Basis einer attischen-Grabstele mit
hochalterthümlicher Inschrift, die den
Wanderer zur Theilnahme auffordert
an dem frühzeitigen Tode des im
Kriege gefallenen Tettichos.
Im westlichen Theile des Tempels
sind hinter den bereits aufgeführten
Monumenten mehrere „ Vasen vom
Dipylon" mit ältester (geometrischer)
Dekoration aufgestellt (s. Varvakion).
Sodann Gipsabgüsse (der Nike vom
östlichen Parthenongiebel und der
grossen Grabvase im Nationalmuseum
(s. oben S. 17, 2).
In den Rahmen Inschriften, na-
mentlich Arsenalurkunden aus dem
Piräus.
In der Mitte des Tempels:
"Gipsabgüsse des berühmten (in
London befindlichen) inneren Frieses
vom Tempel des Apollo zu Phigalia
in Arkadien. Gefunden im Jahre
1812. Auf der
Südseite: Kämpfe der Griechen
gegen die Amazonen. Auf der
Nordseite: Kampf der Lapithen
(mit Herakles) unter Beistand des
Apollo und der Artemis gegen die
Kentauren.
IV. Die Sammlung im Cultusministerium.
In den beiden Bureauzimmern des Cul-
tusministerium 9, welche der Ephoroa der
Altertbümer Griechenlands inne hat, be-
findet sich eine Keine von Alterthiimern,
Skulpturen, Vasen, Terrakotten, Bronzen,
die bei Anwesenheit des Beamten in den
Mittagsstunden besichtigt werden können.
Da nur ein geringerer Theil seine definitive
Aufstellung erhalten hat und da der Vor-
rath des provisorisch Untergebrachten
häufig wechselt, so müssen wir uns damit
begnügen, um der Vollständigkeit willen
wenigstens einen allgemeinen Ueberblick
des letzten Bestandes zu geben.
/. Zimmer:
Links vom Eingang im Schranke:
Kleine Gefässe und Terrakotten aus
Melos, namentlich (in der vierten
Abtheilung von oben): *die melisehen
Thonreliefs, eine besondere Gattung
reliefartiger Compositionen, meist
43
Unterstes Fach (das 3. von oben)
Nr. 2 von rechts:
Archaisches Flachrelief, in Sparta
befindlich.
Es gehört in eine ganze Reihe gleich-
artiger, doch zum Theil noch viel älterer
Monumente, die sämmtlieh ein sitzendes
Paar vorstellen, von dem der Mann einen
"VVeinbeeher (Kantharos), die Frau eine
Granate zu halten pflegt. Es sind "Weih-
xeliefs an heroisirte Verstorbene, die dem
Typus der Todtenmahldaratellungen nicht
allzu ferne stehen.
Nr. 3 (von rechts) Relief mit As-
klepios, Hygieia und einem Sohne,
ans Gortys in Arkadien, jetzt in Paris.
Das Relief trägt die Merkmale des
strengeren, fein durchgebildeten attischen
Reliefstils, welcher die nächste Zeit nach
IPhidias charakterisirt.
Am Ende der Reihe:
Torso einer Panzerstatue von einem
Grabmal.
Gegenüber (Nordwand):
Architektonische Fragmente, na-
mentlich von Dachgesimsen (Trauf-
rinnen), mit Rankenwerk und (öst-
lich) Löwenköpfen als Wasserspeiern;
die letzteren aus Thon.
Links am Boden: Canellirte und
glatte Untersätze von Weihgeschenken,
zum Theil wohl Geräthen, Weih-
wasserbecken u. s. w.
118) 119) Gewandstatuen aus rö-
mischer Zeit. Auch die eines Mäd-
chens (Themison); ohne besonderes
Verdienst.
Hinten: *Gipsabguss einer sehr
hervorragenden Marmorgrabvase, im
Privatbesitz; Myrrhine wird von Her-
mes aus dem Kreise ihrer Angehöri-
gen entfuhrt. Maassvoll edler Stil
der Blüthezeit.
Aegyptisirendes Bild einer liegen-
den Sphinx, aus dem Kloster Luku in
Peloponnes. Römischer Zeit ange-
hörig.
Basis einer attischen-Grabstele mit
hochalterthümlicher Inschrift, die den
Wanderer zur Theilnahme auffordert
an dem frühzeitigen Tode des im
Kriege gefallenen Tettichos.
Im westlichen Theile des Tempels
sind hinter den bereits aufgeführten
Monumenten mehrere „ Vasen vom
Dipylon" mit ältester (geometrischer)
Dekoration aufgestellt (s. Varvakion).
Sodann Gipsabgüsse (der Nike vom
östlichen Parthenongiebel und der
grossen Grabvase im Nationalmuseum
(s. oben S. 17, 2).
In den Rahmen Inschriften, na-
mentlich Arsenalurkunden aus dem
Piräus.
In der Mitte des Tempels:
"Gipsabgüsse des berühmten (in
London befindlichen) inneren Frieses
vom Tempel des Apollo zu Phigalia
in Arkadien. Gefunden im Jahre
1812. Auf der
Südseite: Kämpfe der Griechen
gegen die Amazonen. Auf der
Nordseite: Kampf der Lapithen
(mit Herakles) unter Beistand des
Apollo und der Artemis gegen die
Kentauren.
IV. Die Sammlung im Cultusministerium.
In den beiden Bureauzimmern des Cul-
tusministerium 9, welche der Ephoroa der
Altertbümer Griechenlands inne hat, be-
findet sich eine Keine von Alterthiimern,
Skulpturen, Vasen, Terrakotten, Bronzen,
die bei Anwesenheit des Beamten in den
Mittagsstunden besichtigt werden können.
Da nur ein geringerer Theil seine definitive
Aufstellung erhalten hat und da der Vor-
rath des provisorisch Untergebrachten
häufig wechselt, so müssen wir uns damit
begnügen, um der Vollständigkeit willen
wenigstens einen allgemeinen Ueberblick
des letzten Bestandes zu geben.
/. Zimmer:
Links vom Eingang im Schranke:
Kleine Gefässe und Terrakotten aus
Melos, namentlich (in der vierten
Abtheilung von oben): *die melisehen
Thonreliefs, eine besondere Gattung
reliefartiger Compositionen, meist