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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 2): Schenkungsurkunden Nr. 167 - 818, Oberrheingau und Ladengau — Lorsch, 1968

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https://doi.org/10.11588/diglit.20232#0058
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Basinsheim (Bensheim a. d. Bergstr.) besaß; ausgenommen ist nur ein großer mit
Unterholz bewachsener Pferch. Alles übrige: Hof reiten, Felder, Wiesen, Weiden, Wege,
Wälder, Weinberger, Wohnhäuser, Wirtschaftsbauten, Teiche und Bäche, alles das, was
aufgezählt oder genannt werden kann, übergebe und übertrage ich vom gegenwärtigen
Tage an und für später aus meinem Eigenrecht in das Besitz- und Herrenrecht des vorge-
nannten Märtyrers, damit es jederzeit jener heiligen Stätte zu Nutz und Vorteil diene.
Geschlossen und gefertigt. Geschehen im Kloster Lorsch, am 20. Januar (789) im oben
erwähnten Jahre. Handzeichen der Gerniu, der Schenkgeberin. Handzeichen der (Zeugen)

Gaugraf Guntram, Erkanfrid,

Hado, Sohn des Gerniu, Lüto,

Theotman*, Willo,

Giselhelm, Herirat und

Riphwin, Albgooz.

Ich, Reginbert, habe auf Bitten (diese Urkunde) geschrieben.
URKUNDE 257

(in der Zeit zwischen dem 9. Oktober 792 und dem 8. Oktober 793 — Reg. 2451)

Schenkung des Giselhelm im nämlichen Dorf, im 25. R.egierungsjahre Karls des Großen,

unseres Herrn

Im 25. Jahre des Königs Karl I., unseres Herrn. Ich, Riphwin, bin im Begriffe, mit
dem schon genannten König, meinem Herrn (auf Heerfahrt) nach der Lombardei zu
ziehen. Ich übergab nun meinem Bruder Giselhelm alle Liegenschaften, die ich in

Basinsheim (Bensheim a. d. Bergstr.) besitze, mit folgender Bestimmung: Sollte ich
nicht mehr in unser Vaterland heimkehren, so möge er (Giselhelm) meine Güter dem
heiligen Märtyrer Gottes Nazarius übergeben. Wenn ich aber zurückkomme, so soll er
mir das ihm anvertraute Gut zurückgeben.

URKUNDE 258 (1. Dezember 796 — Reg. 2564)

Schenkung des Wichelm in demselben Dorf, im 29. Regierungsjahre Karls des Großen,

unseres Herrn, unter Abt Richbod

In Gottes Namen mache ich, Wigelm (Wighelm), zu meinem Seelenheil und zum Heile
der Seele meiner Ehefrau Eugenia eine Vergabung an den heiligen Märtyrer Christi
Nazarius, dessen Leib im Kloster Lorsch ruht. Ich übergebe und übertrage mein Eigengut
im Oberrheingau, und zwar in

Basinsheim (Bensheim a. d. Bergstr), nämlich eine Hof reite und Hube, eine Wiese mit
einem Ertrage von 40 Fuder Heu und überhaupt alles, was ich in jener Gemarkung
besitze, vom gegenwärtigen Tage an aus meinem Besitzrecht in das Eigentums- und
Herrenrecht des Hl. Nazarius. Es soll auf ewig sein eigen sein in dem Sinne, daß es
mit Wirkung vom heutigen Tage jener heiligen Stätte zu Nutz und Frommen diene.
Zu diesem Zwecke folgt die vertragliche Fertigung. Geschehen im Kloster Lorsch am
1. Dezember (796). Ich, Wanbert, habe im Auftrage von Reginbert die Niederschrift
besorgt.
 
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