Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder

Zitierlink: 
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/mitmusverb1900/0017
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
SM
_B Kunstbibliothek
___ Staatliche Museen

zu Berlin

Mittheilungen des Museen -Verbandes

als Manuseript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben August 1900.

33. Ueber Fälschungen von Majoliken. (Vortrag
von 0. von Falke in der Züricher Versammlung am 6. Oktober 1899.)
Die Majolika-Auktionen dieses Jahres in London haben wieder
gezeigt, dass auch bei diesem Zweig der Keramik grosse Vorsicht
nöthig wird.

Die bona fide-Imitationen von Cantagalli und anderen Italienern
und diejenigen, die früher Fleischmann in Nürnberg gemacht hat,
sind leicht kenntlich, obwohl man auch dergleichen in öffentlichen
Sammlungen gelegentlich sehen kann. Daneben aber finden sich
wirkliche Fälschungen, vorwiegend wohl italienische Arbeiten, die
"oft sehr schwer zu erkennen sind. Sie kopiren sowohl frühe
Quattrocento-Majoliken als auch die ornamentalen Arbeiten der
Faentiner Richtung, namentlich die Pirotawaare auf blauer Glasur
und die urbinatischen fizürlichen und grottesken Sachen.

Die Bardini-Auktion enthielt nur 2 falsche Majoliken:
ein Paar frühe Albarellen von der Art, die Bode für Florenz
erklärt hat. Abgeb. im französ. Katalog auf Tafel 32, No. 429.
Sie waren ziemlich leicht als Fälschung kenntlich: einmal durch _
die ganz unsichere zitterige Linienführung der Blaumalerei, dann
daran, dass dieselbe weisse, schon an und für sich zu kompakte
Zinnglasur der Aussenseite auch die ganze Innenseite deckt, während
sonst bei frühen Hohlgefässen die Innenseite nur mit Bleiglasur
ausgeschwenkt ist. Die Händler Boehler und Brauer haben die
Ansicht der Fälschung bestätigt. Sie wurden. auf der Auktion
für 50 £ dem Wiener Sammler Miller von Aichholz zugeschlagen,
 
Annotationen