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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.33014#0001
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B Kunstbibliothek
taatliche Museen

zu Berlin

Mittheilungen des Museen -Verbandes

als Manuseript für die Mitglieder

gedruckt und ausgegeben A pril 1901.



39. Gefälschte Niellen. Schon Passavant gedenkt der
Fälschung der Niellen. In Band I Seite 273 seines Peintre graveur
(Leipzig 1860) schreibt er: „Il faut mentionner ici qu’entre les
facsimiles, que Cicognara fit executer pour son ouvrage, on en a grave
beaucoup de fausses ä Venise et qui ont ete vendues ä& Paris et ä
Londres par des negociants d’objets de beaux arts avec le dessein
de tromper le public. Le collectionneur d’epreuves de nielles doit
dont etre sur ses gardes afin de n’etre pas decu par des imitations
executees pour la plupart avec beaucoup d’adresse.“ In einer
Anmerkung citiert er hierzu Vallardi's Handbuch p. 93 zum
Artikel „Maso Finiguerre“: „A defaut d’originaux celui qui
desirerait avoir des copies ou meme des plaques niellees gravees
par les nommees Pirona, Zanetti, Comanirato, pourra s’adresser &
la fabrique d’armes antiques a Venise, sous la raison des freres
San Quirico, 6diteurs“.

Diesen Fälschungen weiter auf die Spur zu kommen, mag
folgendes Erlebniss dienen, über das ich bereits in der ersten
Versammlung unseres Verbandes berichtete, und das ich jetzt dem
erweiterten Kreise unserer Mitglieder vortrage mit der Bitte, der
Anregung zu weiteren Forschungen zu folgen und das Ergebniss
mir zur Weitergabe mitzutheilen.

Im Winter 1869—70 lebte ich in Venedig. Zwischenhändler
pflegten mir des Abends auf dem Markusplatz Ornamentstiche, die
ich damals sammelte, anzubieten. Eines Abends zeigte mir einer
dieser Händler einen Klebeband. mit schönen Abdrücken von
Niellen, Heiligenfiguren, biblischen Darstellungen und zahlreichen
Ornamenten, wie sie mir von niellirten Messerheften, darunter
 
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