Mitteilungen des Museen-Verbandes
als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben im September 1906.
Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und
nur für die Mitglieder bestimmt sind. Einem Beschlusse der Kopen-
hagener Versammlung zemäß erwartet der Verband von seinen
Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern, daß die Druck-
sachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken in unberufene
Hände oder gar in den Handel gelangen.
168. Fälschungen mittelalterlicher Edelmetall-
arbeiten. Von Herrn W. Vogelsang mitgeteilte Übersetzung
einiger Stellen aus Briefen des Herr J. A. Frederiks, Architekt
in Middelburg, an Herrn A. Pit, Direktor des „Nederl. Museum“.
— (Die eckig eingeklammerten Sätze von Herrn Vogelsang hinzu-
gefügt.)
1. Aus einem Schreiben vom 29. September 1904:
„Das Brüsseler Museum kaufte zwei Stücke (gotische Silber-
arbeit) holländischen Ursprungs, deren Echtheit zu bezweifeln
ich meines Erachtens Grund habe. Das eine Stück, der Knauf
eines Gildenzepters, wurde von einem Händler „Croiset“ im
Haag gekauft für 2500 Francs. Das andere, ein Gildenschild,
wurde von einem gewissen Sermain [Sormani| zu Nymegen für
1500 Francs erworben. [Beide Stücke sind von Herrn Frederiks
photographiert und lagen in Abbildung dem Briefe bei.|
Zu gleicher Zeit kaufte Herr Vermersch, dessen reichhaltige
Sammlung ich in der vorigen Woche zu sehen das Glück hatte,
eine ähnliche Silberplatte (Gildenschild), welche ebenfalls hollän-
discher Herkunft war. Mich interessierte die Sache sehr aus