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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.35221#0001
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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin

Mitteilungen des Museen-Verbandes

als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben im Mai 1908.

Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und

nur für die Mitglieder bestimmt sind. Einem Beschlusse der Kopen-

hagener Versammlung gemäß erwartet der Verband von seinen

Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern, daß die Druck-

sachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken in unberufene
Hände oder gar in den Handel gelangen.

212. Württembergische Zinn-Fälschungen. (Sitzung
des Verbandes vom 8. Oktober 1908.) Der Umfang dieser Er-
zeugung ist größer als man vermutet, indem einer der vier
Beteiligten, allerdings der größte und gewandteste, wöchentlich
4 Zentner Zinn mit 17 Arbeitern verarbeitet. Alle Techniken
kommen vor: Gießen, Prägen, Treiben und Gravieren (neuer
und alter Teller), Patinieren, Umflechten der Henkel usw. Bei
Edelzinnarbeiten (Kurfürsten-, Gustav Adolf-, Kanton-, Tempe-
rantia-Objekte usw.) läßt die Schärfe einiges zu wünschen übrig,
zumal nicht die besterhaltenen Originale als Vorbilder gedient
haben; viel gefährlicher sind die Nachahmungen von Gebrauchs-
zinn, hauptsächlich von Zunftobjekten, ferner das Überdekorieren
alter, schlichter Stücke, sowohl durch gute Gravierungen (am
besten gelungen sind Genredarstellungen), als auch durch das
Auflegen von Louis XVI-Girlanden usw. — Alte Stempel — teils
aus dem Werkstattbesitz der meist ins 18. Jahrhundert zurück-
reichenden Firmen, teils überall zusammengekauft — werden überall
mehrfach eingeschlagen; die Patinierung mit Salzsäure, Lauge,
Schmutz u. dgl. ist sehr gut. — Die an diesen Manipulationen
 
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