Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1917

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.35235#0005
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
B Kunstbibliothek
Staatliche Museen

zu Berlin

kanne mit Hausmalerei für
den verhältnismäßig gerin-
gen Preis von 425 M an-
geboten und vom Museum
erworben. Die Kanne ging
dann im Juni des Jahres als
verdächtig an den Händler
zurück, von dem sie an-
standslos zurückgenommen
wurde. — Ich gebe einen
Auszug des Protokolls:
1. Masse echt. Stücke des
gleichen Services, teils ganz
ohne Bemalung oder nur mit
Vergoldung, verschiedent-
lich in letzter Zeit im Han-
del. So zwei Schokoladen-
kannen bei van Aaken, Ber- Schokoladenkanne mit falscher Hausmalerei.
lin, eine Tasse bei John Vgl. Mitt. 453.

Lissauer, Hamburg. —

2. Vergoldung z.T. stark abgerieben. Man sieht deutlich die Ritzen
des die Abnutzung bewirkenden Instruments in der Glasur — weiter
unterhalb fehlen die Ritzen. — 3. Bemalung sehr geschickt im Stil
eines bekannten Hausmalers, doch fehlen die grünlichen Töne im
Fleisch, die für diesen Maler charakteristisch sind. Bei diesem
Hausmaler das Grün oft leicht verbrannt, die Wirkung ist hier
durch aufgestreute schwarze Farbkörner erreicht. — 4. Die
Bemalung ist in ganz unbegründeter Weise abgenutzt: Kratzer
auf dem Hinterkopf des Eberjägers, auf dem Körper des Ebers,
auf dem Hund rechts vom Eber in der bekannten, bei Arbeiten
Weises bemerkten Art — wie mit einem mehrzinkigen Instrument
gemacht. — 5. Fassung kommt letzthin in ähnlicher Form bei
verdächtigen Stücken öfters vor. Wo sie an das Porzellan kommt,
kaum Abnutzungsspuren. — Photographien unter Nr. 819 im Archiv.

Mai 1915. R. SS:



454. Meßkelch, Heimannsche Fälschung. Im Februar
oder März 1915 machte der bekannte Max Heimann in Münster
dem (inzwischen verstorbenen) Händler Rink in Hannover von
 
Annotationen